Der saarländische Schwesternverband in Ottweiler Alt und Jung unter einem Dach

Ottweiler · Im kommenden Jahr will der Saarländische Schwesternverband in Ottweiler neben zwei Pflegeeinrichtungen auch eine Kita bauen. Inklusive einer neuen Verbandszentrale investiert er gut 15 Millionen Euro.

 Das Haus Bliesaue des Saarländischen Schwesternverbandes in Ottweiler wird voraussichtlich 2021 zur neuen Zentrale umgebaut, wenn seine Bewohner in ihr neues Zuhause umgezogen sind.

Das Haus Bliesaue des Saarländischen Schwesternverbandes in Ottweiler wird voraussichtlich 2021 zur neuen Zentrale umgebaut, wenn seine Bewohner in ihr neues Zuhause umgezogen sind.

Foto: Engel

Der Saarländische Schwesternverband investiert kräftig in seinen Heimat-Standort Ottweiler. Von vorneweg 15 Millionen Euro spricht Dirk Sellmann, im Unternehmen für Marketing und Projektmanagement zuständig. Von der Gesamtsumme fließen rund sechs Millionen Euro in einen Neubau auf der Ziegelhütte und in etwa die gleiche Summe in ein neues Pflegeheim auf dem Betzelhübel. Die restlichen drei Millionen Euro sind bestimmt für eine neue Zentrale des Unternehmens.

Der Schwesternverband steht insbesondere für die Betreuung älterer Menschen. Mit seinen Aktivitäten in Ottweiler wendet er sich nun auch dem Nachwuchs zu. Das künftige neue Gebäude auf der Ziegelhütte wird nämlich auch einen Kindergarten haben. Der Bedarf an Kinderbetreuung ist groß, im Bereich der Krippenplätze hat der Kreis Neunkirchen Nachholbedarf (die SZ berichtete). Der Bund fordert 35 Prozent Versorgungsquote. Die Stadt Ottweiler liegt mit 27 Prozent Krippenplatz-Quote zwar über dem Kreisschnitt von knapp 24 Prozent, aber es ist noch Luft nach oben. Sieben Einrichtungen für die Betreuung der Kleinsten hat die Stadt aktuell. Der Saarländische Schwesternverband springt mit seinem Neubau in die Bresche. Und widerspricht damit Äußerungen, seine Pläne hätten sich zwischenzeitlich zerschlagen.

Projektmanager Sellmann erläutert das Vorhaben im Detail. Das „Haus Bliesaue“ auf der Ottweiler Ziegelhütte sei als Pflegeheim nicht mehr zeitgemäß, da in die Höhe gebaut und mit vielen Doppelzimmern versehen. Deshalb habe sich der Verband entschlossen, mit zwei Pflegeeinrichtungen, das eine auf dem Betzelhübel, das andere auf einem angrenzenden Grundstück des „Haus Bliesaue“, neu zu bauen. Sellmann: „Wenn diese beiden Einrichtungen offen sind, schließt das Haus Bliesaue.“ Dort soll dann nach einer Sanierung die Zentrale des Schwesternverbandes ein neues Zuhause finden. Das neue Gebäude in der Bliesaue wird anderthalbgeschossig und wird neben einer Ebene mit 37 Pflegeplätzen ein Gartengeschoss zur Blies hin haben. Dort entsteht eine Kita mit drei Gruppen. Zwei Kita-Gruppen zu je 25 Kindern und eine Krippengruppe mit elf Plätzen. Baubeginn könnte im kommenden Frühjahr sein, bei einer Bauzeit von rund 14 Monaten hofft Sellmann auf Eröffnung beider Gebäude Mitte 2021.

Der Schwesternverband geht mit dem Projekt zwei Dinge zugleich an. „Wir versprechen uns Kontakt zwischen Jung und Alt“, erläutert Sellmann. Darüber hinaus möchte das Unternehmen auch seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort ein Angebot für deren Kinder anbieten können. Der Projektmanager: „Es wird zunehmend schwieriger, Personal im sozialen Bereich zu finden. Wir wollen mit dem Kita-Angebot unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern helfen.“ Ein solches Modell betreibt der Schwesternverband bereits in Heusweiler. Im Frühjahr hat er dort eine evangelische Kindertagesstätte übernommen. Ottweiler ist dann der zweite Standort für eine Schwesternverband-Kita. Neben der Betreuung alter Menschen jetzt auch die Kleinsten einzubeziehen, ist über den Part der Mitarbeiter-Unterstützung und dem Zusammenbringen von Jung und Alt für Sellmann auch unter einem weiteren Aspekt wichtig: „Der Schwesternverband ist ein gemeinnütziger Träger. Er hat sich in seiner 60-jährigen Geschichte dem angenommen, was notwendig war.“ Also jetzt auch dem Thema Kinderbetreuung.

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