Rollator-Training in Ottweiler Richtiges Bremsen ist das A und O

Ottweiler · Immer mehr ältere Menschen vertrauen beim Gehen auf den Rollator. Wie man mit der Gehhilfe umgeht und dabei auch fit bleibt, erklärt das DRK.

 Das Deutsche Rote Kreuz in Neunkirchen hat dieser Tage in seinen Räumen in Ottweiler mit dem Rollator-Training begonnen. Nach Informationen von Geschäftsführer Manfred Goller ist das Angebot für Senioren in dieser Form bislang einmalig.

Das Deutsche Rote Kreuz in Neunkirchen hat dieser Tage in seinen Räumen in Ottweiler mit dem Rollator-Training begonnen. Nach Informationen von Geschäftsführer Manfred Goller ist das Angebot für Senioren in dieser Form bislang einmalig.

Foto: Andreas Engel

30 Jahre lang arbeitete Dr. Ali Hikmet Cogal als Chirurg am Ottweiler Krankenhaus. Nun ist der Mediziner im Ruhestand. Er nutzte wie ein Dutzend weiterer Senioren das neue Angebot des DRK-Kreisverbandes Neunkirchen, an einem Training an Rollatoren teilzunehmen. Hervorgegangen sei die Idee für dieses Training aus den schon länger bestehenden Bewegungsangeboten des DRK in seinen Räumen in der Wilhelm-Heinrich-Straße in Ottweiler, sagte Geschäftsführer Manfred Goller.

Menschen, die Rollatoren als Gehhilfen nutzen, gehören immer häufiger zum Straßenbild. Aber wer denkt, dass die sichere Bedienung des Fortbewegungsmittels ein Kinderspiel ist, könnte sich täuschen. Frank Malter von der Verkehrswacht Neunkirchen und Marliese Winkel zeigten den Senioren Tricks und Tipps und am Ende gab es für die Trainingsteilnehmer sogar noch ein Zertifikat, kann also nichts mehr schief gehen.

„Mir sinn hie all per du“, lockerte Marliese Winkel gleich mal die Stimmung. Die Probleme fangen schon mit der richtigen Höheneinstellung an, so Malter. Jedes Gerät müsse individuell eingestellt werden. Weiteres wichtiges Thema, mit dem sich die Senioren beschäftigten, war das Überwinden eines Bordsteinkante mit dem Rollator, das mit geschicktem Einsatz der Bremse ebenso gut funktioniert, wie das Befahren enger Kurven, zum Beispiel in der Wohnung. Karin Kleber, Mitarbeiterin in der sozialen Betreuung des Hauses am Mühlenweg in Fürth, hat sich extra die Zeit genommen, um für ihre Klienten Informationen zu erhalten und weiterzugeben. „Das ist gar nicht so einfach“, stellte sie fest. Ihr gefiel am Kurs die praxisnahe Schulung.

Elisabeth Welter aus Ottweiler ist seit längerer Zeit wegen eines Hüftleidens auf einen Stock angewiesen. An einen Rollator habe sie sich bislang noch nicht getraut. Das Gerät sei durchaus gewöhnungsbedürftig, aber nach dem Kurs werde auch sie mal einen Rollator ausprobieren. Für Helga Buchs aus Ottweiler ist das Befahren abschüssiger Straßen und Gehwege besonders heikel. Richtiges Bremsen sei das „A und O“, sagte Experte Frank Malter und demonstrierte am Übungsparcours das Handling. Ziel des Rollator-Übungskurses sei es, so Marliese Winkel, dass die älteren Menschen lange fit und mobil im eigenen Umfeld bleiben.

Regelmäßige, leichte sportliche Betätigung verbessere gerade bei älteren Menschen das Wohlbefinden, so Winkel. Sanfte, gezielte Übungen zur Stärkung des Muskulatur und des Bewegungsapparates werden im Rahmen des Seniorengymnastik schon länger angeboten. Der Rollator könne für die Senioren nicht nur ein Fortbewegungsmittel sein, er kann gleichzeitig als Trainingsgerät verstanden werden. Die Krankenkassen unterstützen übrigens die Anschaffung eines Rollators, teilte Goller mit.

Bei Interesse steht Marliese Winkel unter Tel. (0 68 24) 9 11 11 oder Tel. (0 68 25) 8 00 62 62 zur Verfügung.

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