Rainer Ulrich ist Louis' großes Vorbild

Ottweiler · Der Schmetterlingsspezialist aus Wiesbach las im Landratsamt in Ottweiler aus seinem Buch.

 Schmetterlings-Experte Rainer Ulrich mit seinem begeisterten Zuhörer Louis Warken aus Ottweiler. Der 62-Jährige las aus seinem Buch „Schmetterlinge – entdecken und verstehen“. Foto: Marny Meyer

Schmetterlings-Experte Rainer Ulrich mit seinem begeisterten Zuhörer Louis Warken aus Ottweiler. Der 62-Jährige las aus seinem Buch „Schmetterlinge – entdecken und verstehen“. Foto: Marny Meyer

Foto: Marny Meyer

Der kleine Louis Warken aus Ottweiler teilt mit dem Autor und Fotografen Rainer Ulrich eine große Leidenschaft. Und die gilt den Schmetterlingen. Der Zehnjährige war im Historischen Sitzungssaal im Landratsamt in Ottweiler einer der interessierten Zuhörer. Schmetterlingsspezialist Ulrich aus Wiesbach las aus seinem erfolgreichen Buch "Schmetterlinge - entdecken und verstehen".

"Bereits mit vier Jahren habe ich im Wald begeistert Schmetterlinge beobachtet", berichtet der Schüler Louis. Gemeinsam mit seinem Vater durchstreift er neugierig die Wälder. "Mit dabei habe ich eine Kamera, eine Dose zum Raupen sammeln und ein Bestimmungsbuch", berichtet Louis stolz. Und auch sein großes Vorbild beginnt seinen Vortrag mit der Präsentation seines ersten eigenen Bestimmungsbuches über Schmetterlinge, welches er sich als Kind gekauft hatte.

Damals gab es jedoch deutlich mehr bunte Tänzer auf Saarlands Wiesen. "Über 50 Prozent der Arten stehen auf der roten Liste. Es gibt heute maximal fünf Prozent der Masse an Schmetterlingen wie noch vor 50 Jahren. Schuld am Schwinden ist die Umweltzerstörung", macht Ulrich deutlich, "mein Buch ist mein Lebenswerk, um sich für die kleinen, prächtigen Lebewesen stark zu machen."

Auf 176 Seiten mit 202 Fotos und 20 Geschichten aus dem Leben des Schmetterlingsexperten nimmt er die Leser, und an diesem Abend die Zuschauer, mit in seine schillernde Welt. Gerade erst ist er aus Costa Rica zurück, hat dort im tropischen Regenwald nach Faltern geforscht. Dabei muss man für manche Arten gar nicht weit reisen. Immerhin über 2500 verschiedene Kleinschmetterlinge, Nacht- und Tagfalter leben im Saarland. Die meisten im Bliesgau.

Hobbyforschern gibt der Experte Tipps mit auf den Weg: "Fotos morgens machen, bevor die Schmetterlinge sich mit Sonnenenergie auftanken konnten. So kommt man möglichst nah dran und braucht nicht die teuerste Kamera. Der eigene Garten sollte natürlich und nicht ordentlich sein. Dann kommen auch die Schmetterlinge." Bereits in seiner ersten Geschichte wird deutlich, dass aber weit mehr Wissen hinter seiner Arbeit steckt. Der Schillerfalter beispielsweise mag es stinkig. Unterhaltsam und emotional berichtet Ulrich von seiner ersten, intensiven Begegnung mit diesem blau-schwarzen Edelfalter. Dieser hatte für den schweißtriefenden Forscher im Gras einen besonders guten Riecher. "Ich konnte ihn auf meinen Finger setzten, er hat mit seinem Rüssel gesaugt und ich konnte mit der anderen Hand ein Foto machen."

Rainer Ulrich geht mit vollem Körpereinsatz an die Arbeit ran. Weder Hornissen noch dünne Bergluft in 4900 Meter Höhe beim Himalaya-Trecking halten ihn auf. Der 62-Jährige ist wirklich verliebt in die bunten Flieger. Und auch Louis Warken kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. "Die Fotos von ihm sind wirklich toll. Wenn ich groß bin, möchte ich auch Schmetterlingskundler werden. Denn Schmetterlinge sind die faszinierendsten und schönsten Insekten die es gibt."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort