Ottweiler freut sich über „junge“ Polizisten

Ottweiler · Michaela Stoll und Andreas Fuchs heißen Ottweilers neue Polizeikommissare. Nachdem der Polizeiposten zwei Jahre lang teilweise nur mit einem Polizisten besetzt war, sollen sie nun für Kontinuität sorgen.

"Ich bin ja ein großer Befürworter der Polizei " - mit diesen Worten hat der Ottweiler Bürgermeister Holger Schäfer gestern Morgen zwei Polizeikommissare, Polizeioberrat Thomas Dräger-Pitz sowie Pressevertreter im Rathaus begrüßt. Anlass war die Tatsache, dass der Ottweiler Polizeiposten in der Martin-Luther-Straße nun wieder dauerhaft mit zwei Polizisten besetzt ist. Das wolle man bei den Bürgern bekannt machen und bei der Gelegenheit auch die zwei "Neuen" vorstellen, hieß es seitens der Stadt. "Ottweiler war lange Zeit ein Problemkind", sagte Polizeioberrat Dräger-Pitz gleich zu Beginn. Personelle Probleme wie vermehrte krankheitsbedingte Ausfälle hätten in den vergangenen zwei Jahren dazu geführt, dass auf dem Polizeiposten wenig Kontinuität herrschte und teilweise nur ein Polizist zugegen war, so Dräger-Pitz.

Damit ist nun aber Schluss, denn Polizeikommissarin Michaela Stoll unterstützt seit Mitte Februar ihren Kollegen Andreas Fuchs, der bereits seit November im Dienst ist. Dräger-Pitz freut sich nicht nur über die Zweimannbesetzung, sondern hebt hervor, dass sich mit Stoll und Fuchs zwei "junge Kollegen" - Stoll ist 35 und Fuchs 31 Jahre alt - für die Arbeit auf dem Polizeiposten entschieden haben. Das entspreche nicht dem Trend, denn "die Polizeipostenarbeit ist bei jungen Kollegen eher unbeliebt", weiß Dräger-Pitz. Das liege vor allem daran, dass auf den Polizeiinspektionen durch ihre größeren Zuständigkeitsbereiche "einfach mehr los ist", sagte Polizeikommissarin Stoll. Das sei spannend und man lerne viel, fügte sie hinzu und sprach dabei aus Erfahrung: Sechs Jahre lang war Stoll zuvor auf der Polizeiinspektion Neunkirchen beschäftigt. Zum Polizeiposten Ottweiler wechselte Stoll, die auch in Ottweiler lebt, aber trotzdem bewusst: Die Arbeit sei ruhiger und lasse sich daher besser mit der Familie vereinbaren, sagte sie. Weder Nachtschichten noch wechselnde Arbeitszeiten existierten auf dem Polizeiposten. Auch für Stolls Kollegen Fuchs, der mit seiner Familie in Mainzweiler lebt, spielten diese Umstände eine wesentliche Rolle. Ausschlaggebend sei für beide zudem der Kontakt zu den Bürgern gewesen, der sich durch die Polizeistreifen ergebe. "Hätte ich mich um eine Stabsstelle beworben, säße ich nur im Büro", sagte Fuchs.

Neben den Streifendiensten gehörten die Überprüfung von Trunkenheit am Steuer, die Aufklärung von "einfacher Kriminalität" wie Diebstählen und Einbrüchen und das Eingreifen bei Schlägereien zu den Hauptaufgaben auf dem Polizeiposten Ottweiler , so Fuchs.

In Hinblick auf die Kriminalitäts- und Deliktrate sei Ottweiler aber "ein solides Pflaster", sagte Schäfer unter Zustimmung von Dräger-Pitz. Soll heißen: Im Verhältnis zu anderen Kommunen ereignen sich in der 14 680-Einwohnerstadt eher wenig Delikte.

An einer Stelle hakt es dann aber doch: Weil das derzeitige Gebäude in der Martin-Luther-Straße schlecht isoliert und unzeitgemäß sei, soll der Polizeiposten in das Bahnhofsgebäude umziehen, so Schäfer. Dieses müsse zuvor jedoch noch saniert werden (wir berichteten). Um die Sanierung zu finanzieren, wartet die Stadt noch auf einen Zuschuss über 1,2 Millionen Euro aus EU-Fördermitteln. Wann damit zu rechnen sei, stehe noch nicht fest, sagte Schäfer.

Der Polizeiposten Ottweiler ist werktags von 7 bis 15 Uhr unter Telefon (0 68 24) 9 15 10 zu erreichen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort