Ortsrat fordert Abhilfe Mainzweiler ärgern sich über Raser

Mainzweiler · Ortsvorsteher Achim Wagmann spricht von immer wiederkehrenden Gefährdungen. Ein Ortstermin mit Straßenamt und Stadt steht an.

 Zu viel Tempo monieren Ortsrat und Bürger in Mainzweiler. Dagegen soll nun etwas geschehen.

Zu viel Tempo monieren Ortsrat und Bürger in Mainzweiler. Dagegen soll nun etwas geschehen.

Foto: Heiko Lehmann

Der Ortsrat Mainzweiler macht Front gegen die Raserei im Ort. In der Sitzung am Mittwoch haben beide Fraktionen einen Antrag von Ortsvorsteher Achim Wagmann (SPD) verabschiedet, in dem die Stadt Ottweiler gebeten wird, zusammen mit dem Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) geeignete Maßnahmen einzuleiten. Hauptsächlich geht es um die L 292 im Ortsein- und -ausgangsbereich aus und nach Richtung St. Wendel, für die der LfS zuständig ist. In seinem Antrag weist Wagmann auf „immer wiederkehrende Gefährdungen beim Abbiegen zum Friedhofsgelände oder beim Einfahren vom Friedhof auf die L 292“ hin. Betroffen sind demnach auch eine Pferdepension und ein landwirtschaftlicher Betrieb in diesem Bereich.

In dem Streckenabschnitt werde in beiden Richtungen zu schnell gefahren, moniert der Ortsvorsteher und das bringe „in erhöhtem Maße eine Gefährdung der Anwohner, spielender Kinder und Radfahrer mit sich“. Deshalb müsse die Geschwindigkeit durch entsprechende Beschilderung auf 50 Stundenkilometer festgesetzt und auch ein Überholverbot angeordnet werden, fordert der Antragsteller, denn die derzeitige Situation sei nicht länger hinnehmbar.

Mehrere Mainzweiler Bürger, denen der Ortsrat zu diesem Thema in der Sitzung Rederecht erteilt hatte, bestätigten das rücksichtslose Verhalten vieler Verkehrsteilnehmer. Man habe „oftmals keine Chance, rückwärts in seine Garage oder Einfahrt zu gelangen“, klagte einer der Anwohner. Nach Meinung eines anderen ist es „verwunderlich, dass hier nicht mehr Unfälle passieren“ und für einen weiteren Betroffenen sind „viele Dinge einfach nicht mehr hinnehmbar und deshalb muss da endlich etwas passieren“.

Verena Jochum vom Hauptamt der Stadt teilte in der Sitzung mit, dass am kommenden Dienstag, 15. September, hierzu ein Ortstermin mit dem städtischen Ordnungsamt, Vertretern der Kreisverkehrsbehörde und des LfS stattfinden wird, „und über das Ergebnis werden wir den Ortsrat informieren“.

Ebenfalls einstimmig hat der Ortsrat die Stadtverwaltung aufgefordert, bis spätestens 1. Dezember beim Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz die Fördermittel zu beantragen, die Minister Reinhold Jost bei seinem Besuch in Mainzweiler vor gut drei Wochen für die Sanierung des Dorfplatzes sowie für den Waldlehrpfad im Bereich Linxbach und Mühlenwäldchen in Aussicht gestellt hatte.

Zu Beginn der Ortsratssitzung im Ottweiler Schlosstheater hatten Vorsitzender Johannes Wilhelm und sein Vorstandskollege Peter Bäumchen vom Verein Mainzweiler Gemeinschaftshaus (MGH) über die aktuelle Situation und geplante Maßnahmen des Vereins informiert. Nach dem Gemeindehaus (2018) hat der Verein Ende letzten Jahres auch die benachbarte Kirche erworben und als nächstes soll der gesamte Gebäudekomplex innen und außen von Grund auf saniert werden. Zudem ist ein kleiner Neubau als gemeinsamer Eingangsbereich für beide Gebäudeteile vorgesehen. Nach einer ersten Schätzung rechnet der Verein mit Gesamtkosten von 540 000 Euro. Hierzu sollen ebenfalls Fördermittel bei Land und EU beantragt werden. Die Vereinsmitglieder haben dem Projekt bereits zugestimmt und wenn auch die Stadt Ottweiler grünes Licht gibt und ein Nutzungsvertrag existiert, können die Förderanträge gestellt werden, erklärte der Vorsitzende. Wenn alles planmäßig über die Bühne geht, könnte demnach im vierten Quartal 2021 mit den Arbeiten begonnen werden. 2023 will man fertig sein. Der Vorstand des MGH sieht das ganze Vorhaben als „einmalige Chance für den Verein und für den Ort“, erklärte der Vorsitzende, „denn das Dorfgemeinschaftshaus soll zu einem „wichtigen Treffpunkt für die Mainzweiler Dorfgemeinschaft“ werden.

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