Das Residenzschloss zu Ottweiler Was das Ottweiler Schloss besonders machte

Ottweiler · Das Residenzschloss zu Ottweiler: Ralf Schneider spannt in einem neuen Buch den Bogen vom 16. bis ins 18. Jahrhundert. Ab Dezember ist es im Handel.

 Eine alte Zeichnung des Ottweiler Schlosses.

Eine alte Zeichnung des Ottweiler Schlosses.

Foto: Schneider

Bald liegt wieder ein druckfrisches Werk über Ottweiler auf dem Tisch. Es geht um das Residenzschloss zu Ottweiler. Die Auslieferung der ersten Auflage, so die Mitteilung aus dem Rathaus weiter, soll demnächst erfolgen: Auf facettenreiche Art und Weise hat der Architekt Ralf Schneider aus Haigerloch darin die Geschichte und Bedeutung der „Perle an der Blies“ herausgestellt.

In einem ersten geschichtlichen Teil geht der Autor dabei auf die Entwicklung der Residenz zu verschiedener Epochen ein. Er spannt dabei den Bogen von der Mitte des 16. Jahrhunderts bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts. Unter einem baugeschichtlichen Aspekt betrachtet er zum Zweiten erhaltene Schlosspläne, Schlossinventare und Schlossbauprojekte. Im Zusammenhang mit dem herrschaftlichen Bau zu Ottweiler legt er zum Dritten darüber hinaus Details zu den Verteidigungsmauern und Gräben, zum Linxweiler Tor und Turm, zur Vorburg, zum Hofhaus, zum Marstalltrakt und zum Alten und Neuen Amtshaus dar.

Zu Recht kann der Architekt auf verschiedene Bezüge zu Ottweiler verweisen, heißt es weiter. Er war während der großen Stadtsanierungswelle in den 1990er Jahren überaus rege in der Innenstadt beziehungsweise Altstadt tätig. Im Tenschbereich sanierte er eine Scheune, die zeitweilig als „Kulturscheune“ bekannt war, und die ihm seit bald 15 Jahren weiter als zeitweiliger Wohnsitz dient. Gemeinsam mit Hans Artur Klein, einem inzwischen verstorbenen Ottweiler Urgestein, sanierte er zudem das heutige Hotel Goethe in der Goethestraße, (wo der Dichterfürst der Deutschen im Gegensatz zu vielen anderen Orten nicht logierte oder weilte).

Bedingt durch die umfangreichen Baumaßnahmen jener Zeit, die der Autor begleitete, verfügt er über ein enormes Kontingent an Manuskripten, Bestandsaufnahmen und dergleichen, die er in Buchform zusammengestellt hat. Sein neues Werk umfasst 290 Seiten mit etwa 400 Abbildungen, Softcover, Format 17/24. Der Verkaufspreis berträgt 29 Euro. Das Buch soll Anfang Dezember in der Henn‘schen Buchhandlung Köhler, Enggaß 2, erhältlich sein, Tel. (0 68 24) 9 84 98 59. Zudem kann der Versand per E-Mail beauftragt werden, Schlossbaukunst@arcor.de, ebenfalls für 29 Euro plus zwei Euro Porto und Verpackung.

Ralf Schneider studierte Architektur an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Saarbrücken. Vertieft war er mit den Schwerpunkten Kunstgeschichte und der Denkmalpflege befasst. In seiner Diplomarbeit griff er das Schaffen des pfalz-zweibrück‘schen Hofmalers Johann Christan von Mannlich auf. Seine Forschungsergebnisse über die hochrangige Ausstattung der Zweibrücker Schlösser war Auslöser für die Inventarisierung und Katalogisierung der französischen Möbel in der Residenz München sowie in den Schlössern Nymphenburg und Schleißheim. Seine weitreichenden Erkenntnisse über die pfalz-zweibrück‘sche Ausstattungskunst des 18. Jahrhunderts waren eine Initialzündung zu weiteren Forschungsarbeiten von jungen Studierenden.

Schneiders wissenschaftlicher Schwerpunkt bleibt weiter die Erforschung der Bau- und Kunstgeschichte im Saarland, in der Pfalz, im Nordelsass und Ostlothringen. In den letzten Jahrzehnten kamen als Forschungsgebiete die Regionen Baden, Württemberg, Hessen und Hohenzollern hinzu.

 Ralf Schneider.

Ralf Schneider.

Foto: Schneider

Als Architekt der Diözese Rottenburg-Stuttgart erarbeitet er seit 1995 Sanierungs- und Restaurierungskonzepte für hochwertige Sakral- und Profanbauten in Oberschwaben, Hohenzollern und den Schwarzwald. Der ehemalige Ottweiler Bürger befasst sich auch mit der Neugestaltung liturgischer Orte in Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Künstlern.

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