Ottweiler Neue Pläne für alte Industriestandorte
Ottweiler · In Ottweiler sollen neue Märkte dafür sorgen, dass die Kaufkraft möglichst im Ort bleibt.
Für die früher industriell genutzten Flächen der Firmen SGGT und Gießerei Werle in Ottweiler, inzwischen eine Industriebrache, soll es positive Entwicklungen geben. Die Planungen laufen an. Die Stadtverwaltung hat einen städtebaulichen Rahmenplan erarbeiten lassen, der Entwicklungsmöglichkeiten für das Gelände aufzeigt, teilt die Stadtpressestelle mit.
Auf dem Gelände der früheren SGGT, einer zuvor bekannten Firma aus dem Bereich des Maschinen- und Anlagenbaus, soll es eine neue Nutzung geben. Lebensmittelmärkte, Wohnen, und anderes mehr sollen dort angesiedelt werden. Der Bereich soll „Blieszentrum“ genannt werden. Die vielfältigen Voraussetzungen für die Umsetzung des Vorhabens werden derzeit geschaffen, woran die Stadtverwaltung, der Stadtrat und weitere Gremien beteiligt sind, auch wenn die Stadt nicht Eigentümerin der Immobilien und des Umfeldes ist.
Sollten die Pläne sich weiter konkretisieren, erhielte Ottweiler einen Impuls für eine zukünftige städtebauliche Entwicklung. Die zentrumsnahe Grundversorgung würde entscheidend verbessert. Ob, wie angedacht, auf dem Gelände Wohnraum für Senioren oder Studenten geschaffen werden kann, bleibt der Entscheidung des Investors vorbehalten. Auf dem Gebiet der Stadt Ottweiler könnte das Umsatzpotenzial um mehrere Millionen Euro pro Jahr gesteigert werden. Ottweiler ist für ein Grundzentrum, das entscheidende Merkmale eines Mittelzentrums aufweist, unterdurchschnittlich mit Märkten ausgestattet.
Aus der Stadt Ottweiler fließen derzeit rund 15,7 Millionen Euro Kaufkraft für Waren des periodischen Bedarfs in andere Einkaufsorte ab. Die örtliche Kaufkraftbindung ist gering. Derzeit wird viel in Neunkirchen und St. Wendel eingekauft. Nach Hochrechnungen verfügt die Bevölkerung in Ottweiler über eine einzelhandelsrelevante Kaufkraft von insgesamt 84,8 Millionen Euro. Der übrige Einzelhandel in Ottweiler erfährt voraussichtlich durch die Verlagerung keine direkten Vorteile. Indirekt oder mittelbar kann sich die Umsetzung positiv auswirken, denn das Angebot wird insgesamt gestärkt. Der Kunde wird an Ottweiler gebunden.
Offen ist derzeit, wie sich die Entwicklung des Geländes „Alte Gießerei Werle“ gestaltet. Ein städtebauliches Rahmenkonzept liegt vor. Die Pläne für eine Reihe von Varianten liegen auf dem Tisch. Möglich wäre es, Perspektiven für die Ansiedlung von Handwerkern oder Dienstleistern sowie die Errichtung von Wohnraum zu schaffen.