Nach Hetzjagd: Polizei macht jungen Ottweiler als Täter aus

Ottweiler · Neun Monate hat es gedauert, bis die Ermittler diese Erfolgsmeldung rausschickten. Opfer wie Täter schwiegen in dieser Zeit zu einem Aufsehen erregenden Zwischenfall. Doch jetzt will die Polizei genug Beweise gegen einen jungen Mann in der Hand haben. Wie ein Sprecher am Mittwoch mitteilte, soll es sich um einen 19-Jährigen aus Ottweiler handeln, der den Anlass für eine brutale Hetzjagd durch die St. Wendeler Innenstadt gegeben hat.

 Symbolfoto.Location:Bayreuth

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Foto: Marcus Führer (dpa)

Was war an jenem 17. Februar gegen 17 Uhr vorgefallen? Eine recht große Gruppe junger Leute hielt sich in der St. Wendeler Mott auf. Der Beschuldigte soll sein 19 Jahre altes Opfer aus St. Wendel mit einer heftigen Kopfnuss im Gesicht verletzt haben. Dieser holte wenig später zum Gegenschlag aus. Im Gefolge: einige Begleiter, die mit ihm gemeinsam auf den Angreifer losgingen. Der Ottweiler rannte los, die Meute hinter ihm her. Der Verfolgte suchte in einem nahen Frisörsalon Unterschlupf. Doch die aufgebrachten Männer ließen nicht locker. Alle an der Randale Beteiligten scherten sich recht wenig darum, dass sich in dem Geschäft Kunden aufhielten. Ein Kunde half der Geschäftsinhaberin, die Horde nach draußen zu drängen. Die randalierende Truppe raste brüllend Richtung Oberstadt weiter. Wenig später kehrten einige von ihnen, zur Ruhe gekommen, an den Ausgangsort zurück, verweilten bei der Sitzgruppe, bis eine Polizeistreife um die Ecke kam. Die Beteiligten hüllten sich in Schweigen, inklusive des Opfers.

Trotz der behinderten Fahndung steht für die St. Wendeler Polizei der Täter jetzt fest. Um den Mann aus Ottweiler kümmert sich mittlerweile die Saarbrücker Staatsanwaltschaft. Ein Haftbefehl gegen ihn sei nicht beantragt.

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