Mit Feuer durch die historische Altstadt

Ottweiler · Zum Ende der Laufsaison wartet in Ottweiler mit dem Nachtwächterlauf wortwörtlich das Highlight des Jahres. 100 Fackeln werden den Teilnehmern am Samstagabend den Weg durch die Altstadt leuchten.

Nahezu mystisch sieht die barocke Innenstadt Ottweilers bei Dunkelheit aus - besonders, wenn sie durch 100 Fackeln ausgeleuchtet ist. In dieser Atmosphäre zu laufen, ist seit zehn Jahren der Höhepunkt zum Jahresende für Saar-Sportler. Auch dieses Jahr veranstaltet der TV Ottweiler gemeinsam mit der Stadtverwaltung den Nachtwächterlauf. Am Samstagabend um 17.30 Uhr fällt der Startschuss. 450 Anmeldungen verzeichnete Christa Berwanger am Mittwoch. Sie ist Abteilungsleiterin der Leichtathletik beim TV Ottweiler und die Ansprechpartnerin für die Läufer. Berwanger freut sich über die Resonanz: "Wir erwarten für Samstag 600 bis 700 Teilnehmer. Die Online-Anmeldung ist bis Freitag offen, Nachmeldungen sind auch bis fünf Minuten vorm Lauf noch möglich." Auch bei Schneefall finde die Veranstaltung statt. Die Stadt sei auf alles vorbereitet.

Begleitet von Fackelträgern und einer Sambagruppe können die Läufer die 2,5 Kilometer lange Strecke wahlweise zwei (fünf Kilometer) oder vier Mal (zehn Kilometer) passieren. Der Weg führt vorbei an Glühweinständen und Fachwerkhäusern durch die weihnachtlich geschmückte Altstadt, die vom Flackern des Feuers erhellt sein wird.

Traditionell werden auch zwei Nachtwächter anwesend sein. Einer von ihnen ist Leo Simon, der bereits seit acht Jahren in diese Rolle schlüpft. Im Leinenkittel, einem riesigen Mantel und natürlich dem berüchtigten Schlapphut erinnert der pensionierte Lehrer an die früheren Nachtwächter, die es bis ins 19. Jahrhundert in Ottweiler gegeben hat. Auf der Laufstrecke kommen die Teilnehmer auch am Haus des Oberamtmannes vorbei, das noch aus der Renaissance stammt und auf dem Schlosshof steht. "Genau an dieser Stelle haben die Nachtwächter mithilfe einer Kerze und der dort angebrachten Sonnenuhr stündlich die Zeit ausgerufen", weiß der 77-Jährige heute noch. Gemeinsam mit seinem Kollegen Willi Wälder wird er auch die Siegerehrung durchführen, die im Anschluss an den Lauf im Schlosstheater stattfindet. Die teilnehmenden Sportler dürfen sich auf süße Sachpreise freuen: "Der Erste bekommt einen Schokoladenschuh von mir", sagt Simon. Außerdem wird es auch wieder historische Sachpreise geben.

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