Mit Dieter Kremp die Welt in Reimen betrachten

Steinbach · Aus seinem umfangreichen Oeuvre las Dieter Kremp in Steinbach am Volkstrauertag. Von nachdenklich bis heiter – der Autor vermag es, jede Befindlichkeit und Lebenslage in Gedichtform zu fassen.

. "Lyrik ist nicht mehr das, was Lyrik einmal war." Das stellte Autor Dieter Kremp zu Beginn seiner Lesung im Heimatmuseum Steinbach fest, zu welcher die beiden Heimat- und Kulturvereine Steinbach und Fürth eingeladen hatten.

War es doch ein sehr überschaubarer Kreis Interessierter, die in die ehemalige Grundschule gekommen waren, um dem ehemaligen Rektor am Volkstrauertag in die Welt der Reime zu folgen. 54 Bücher hat Kremp bereits heraus gegeben, darunter 20 für Kinder und neun mit Lyrik.

Seine erste Prosa veröffentlichte er 1964 in einem Lyrikband deutscher Jungautoren. Es folgten naturlyrische Gedichte in "Sterne der Natur" (2007), mit denen er die Lesung eröffnete. Ob "Ährenrauschen", "Liebestolle Immen" oder zarte Veilchen - Kremp schaut genau hin und lässt den Zuhörer Anteil nehmen an seinen Beobachtungen und Gedanken, die sich daraus ergeben. Hin und wieder tauchen Worte auf, die nicht mehr gängig sind. Was eine Hippe sei? "Eine Schalmei."

Die Liebe zur Natur hat den gebürtigen Steinbacher, Jahrgang 1937, von jeher geprägt. "Von meinen 41 Jahren im Schuldienst war ich 15 Jahre lang als Biologielehrer an einem Gymnasium tätig", so Kremp. Schon mit seiner Urgroßmutter sammelte er als kleiner Junge Kräuter. Sein Wissen wuchs, als bundesweit anerkannter Kräuterexperte und Pilzsachverständiger hat er unzählige Artikel über Heilkräuter, biologischen Gartenbau und Bauernweisheiten veröffentlicht. Auch engagierte sich der Vater zweier Kinder - Tochter Julia war an diesem Abend zugegen - stets im Naturschutz.

Nach dem leichten, heiteren Auftakt widmete sich Kremp, passend zum Tag, den dunkleren Seiten des Lebens. In den ausgewählten Gedichten aus "Momente der Stille" und "Von der Offenbarung des Todes" ging er immer wieder um Erinnerungen, Träume von der Kindheit und dem Sterben. Mal war vom Tod als "meinem Freund, der Hein", die Rede, mal vom erbarmungslosen Sensenmann.

Doch Dieter Kremp wäre kein versierter Autor und Vortragender, wenn er nicht auch den Sprung zurück ins Leben schaffen würde und dessen fröhliche Seiten aufgriffe. Dafür eignete sich insbesondere der Band "Von Affen, Zicken und plappernden Papageien", wo er unter anderem von der Olympiade der Tiere erzählt. Insgesamt stellte Kremp sieben seiner Lyrik-Bücher vor, die man anschließend erwerben konnte.

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