Mit dem schärfsten Groove bis ins Finale

Ottweiler · Schulband der Ottweiler Anton-Hansen-Schule qualifiziert sich für die Endrunde des saarländischen Schulbandwettbewerbs „Rock on“.

 Am Samstag, 13. Mai, stellen sich Groovey Tabasko in der Stummschen Reithalle ihren Mitbewerbern. Den Siegern des Schülerbandwettbewerbs winkt unter anderem ein Auftritt beim Halberg Open Air. Foto: Kempf

Am Samstag, 13. Mai, stellen sich Groovey Tabasko in der Stummschen Reithalle ihren Mitbewerbern. Den Siegern des Schülerbandwettbewerbs winkt unter anderem ein Auftritt beim Halberg Open Air. Foto: Kempf

Foto: Kempf

Es läuft grad so richtig gut. Immerhin konnte Groovey Tabasko die Jury des saarländischen Schulbandwettbewerbs "Rock on" überzeugen - als einzige Band im Landkreis Neunkirchen. Zusammen mit Musikerkollegen der Gemeinschaftsschulen Orscholz, Nalbach und Türkismühle wird das Quintett am Samstag, 13. Mai, in der Stummschen Reithalle Neunkirchen das Gewinnerkonzert bestreiten. Den Siegern des Abends winkt ein Auftritt beim Halberg Open Air 2017, zudem werden professionelle Tonaufnahmen inklusive Mastering vergeben.

Super Sache, klar, aber wirklich wichtig scheint das niemandem aus der Gruppe zu sein. Also das Siegen. Wer in die "Rock on"-Endrunde gekommen ist, hat ja schon gewonnen. Was die Ottweiler, die in der Besetzung seit drei Jahren zusammen Musik machen und schon zwei Mal den Neujahrsempfang der Stadt bereicherten, gleich auf Anhieb schafften: Denn es ist der erste Wettbewerb überhaupt, an dem sich die Band der Anton-Hansen-Schule beworben hat. "Das war nur möglich, weil sich die Zugangsvoraussetzungen geändert haben", erklärt Musiklehrer Dietmar Kempf. Er leitet die Band und ist fürs Keyboard zuständig. "Zum ersten Mal dürfen auch Lehrer teilnehmen."

Natürlich hebt er den Altersdurchschnitt deutlich, der Harmonie in der Gruppe scheint das aber nicht abträglich zu sein. An der Gitarre rockt Yann Kropp. Der 16-Jährige kam durch einen Freund beim Handball zum Klampfen: "Wir waren so gut befreundet, dass, als er anfing, Gitarre zu spielen, ich auch wollte." Erst coachte ihn der Freund, dann ging es im Selbststudium weiter. Bei Manuel Galba war der Nachbar für die Initialzündung zuständig: "Der spielt professionell Schlagzeug", erzählt der 17-Jährige. "Ich fand das schon immer cool. Da hat er mir Unterricht gegeben." Seine Eltern waren nicht wirklich begeistert, aber Manuel blieb eisern. "Er ist ein Multitalent", verrät Kempf. Klavier und Gitarre beherrscht er ebenfalls, "und er ist ein phantastischer Tänzer". Was für die Band allerdings weniger relevant ist.

Kempfs Tochter Josephine, 18 Jahre jung, steuert den Bass bei. Komplettiert wird die Band durch Shaylea Norried. Schon als Mini hat sie gern gesungen, später dann in der Musik AG Playback. Gesang ohne Band, nur zu Konservenmusik, reizt sie heute überhaupt nicht mehr, sinniert Shaylea. "Es ist was ganz anderes", mit den anderen Musikern zu interagieren und Titel zu entwickeln. Wenn überhaupt an einem Vorbild, dann orientiert sich die 17-Jährige an Beyoncé. Stilistisch treffen bei der Band "mit dem schärfsten Groove" heftige Gegensätze aufeinander: Yann liebt Heavy Metall, Shaylea Soul und "Manuel liegt irgendwo dazwischen", lacht Kempf. Alles in allem gibt das "eine gute Mischung".

"Das hier ist ein Glücksfall", unterstreicht Kempf. Wann hat man schon mal "drei Leute mit dem Niveau. Ich weiß nicht, ob das in den nächsten Jahren noch mal klappt." Wobei alle vorhaben, nach dem Schulabschluss, für den sie im Moment fleißig büffeln, weiter zusammen zu spielen. Ob das Leben da auch mitspielt, muss man sehn.

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