Letzte Tournee-Station Maleks Traum soll Hoffnung bringen

Ottweiler · Ein junger Rapper und ehemaliger Häftling gab ein Konzert in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Ottweiler.

 Der Rapper Malek hier bei einem Konzert in der JVA Schifferstadt.

Der Rapper Malek hier bei einem Konzert in der JVA Schifferstadt.

Foto: Hajdarevic

„Hab den anderen was vorgemacht und fühlte mich so fremd“  so lautet eine Textzeile aus dem Rap „8 Tränen“, der von einem jungen Jugoslawen vorgetragen wird. Die Bedeutung dessen wird dem Zuhörer erst bewusst, wenn er sich mit der Lebensgeschichte des Mannes befasst oder besser: mit „Maleks Traum“. Den lernten die Insassen der Jugendstrafanstalt Ottweiler kürzlich kennen. Das knapp einstündige Konzert in der Einrichtung war der Abschluss für eine Tournee, die Malek in den letzten sechs Monaten durch drei Bundesländer führte.

In jedem Gefängnis will er seine Botschaft aussenden, wo ihre Entstehungsgeschichte ihren Ursprung genommen hat, wie es in einer Pressemitteilung weiter heißt. Mit 15 Jahren ist Malek inhaftiert worden, saß zweieinhalb Jahre im Gefängnis. Das Leben danach: perspektivlos. Dank Hadi Hajdarevic sind die Weichen des heute 23-jährigen Serben neu gestellt worden. Der Mediendesigner und Musiker aus der gemeinsamen Heimatstadt Pirmasens hat ein Konzeptalbum entwickelt, das er mit Malek im Tonstudio eingespielt hat. Die Häftlinge der JVA Ottweiler waren die letzten auf der Tournee, die den Inhalt live zu hören bekamen. Alle Raps spiegeln die Geschichte und den Lebensweg Maleks wieder, zeigen, wo er herkommt, weshalb er straffällig wurde, wovor er Angst hat, welche Träume er in sich trägt und wie er diese zu verwirklichen versucht. Nicht nur die musikalischen Einblicke hinterließen Spuren bei den Ottweiler Straffälligen. Auch das Gespräch mit einem, der das gleiche durchlebt hat, wie sie selbst, soll nachhaltig wirken. Im Dialog streifte Malek einige weitere Stationen aus seinem Alltag, sprach von Hilfsjobs, schwierigen Behördenbesuchen und der Gefahr, wieder in alte Gewohnheiten abzurutschen. Das Konzert in der JVA Ottweiler war nicht nur Botschaft, sondern gleichzeitig Warnung. Malek möchte motivieren, sich dem Leben zu stellen, Herausforderungen zu meistern, um nicht in der Situation zu enden, in der er zurzeit selbst ist: Der junge Mann lebt in einem betreuten Wohnheim.

Mehr als 50 Insassen der JVA Ottweiler hörten sich Maleks Geschichte an, die nicht nur die guten Seiten zeigt, sondern auch die nackte Wahrheit und die alltäglichen Hindernisse erzählt.

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