Leserbrief zum Thema Ottweiler Rathaus

Ottweiler · SPD kämpfte für den Erhalt

Zum Artikel: "Feiern in allen Gassen der Altstadt" (SZ vom 2. Juni)

Hinweis vorab: Bernd Schröer gehörte zweifellos damals nicht zu den Verantwortlichen. Deshalb gilt die nachfolgende Kritik nicht ihm und seinem Interview, sondern den wirklich verantwortlichen Kommunalpolitikern und den sie beratenden Stadtplanern. Auszug aus dem Interview: ". . . beinahe wäre das heute viel bewunderte Ottweiler Rathaus abgerissen worden. Glücklicherweise erbarmten sich die Verantwortlichen noch rechtzeitig . . .". Diese Formulierung kann nicht unwidersprochen hingenommen werden. Die Verantwortlichen der Stadt hatten sich zwar glücklicherweise rechtzeitig erbarmt, aber zum Erbarmen mussten sie durch innerparteilichen und öffentlichen Druck gezwungen werden.

Das alte Rathaus stellte mit den beiden Anwesen Schmidt und Westereck das Restensemble der historischen Ringbebauung dar. Der Abbruch des größeren Teils der Ringbebauung fand leider bereits 1968 statt, um Platz für einen Rathausneubau zu schaffen. Das Restensemble sollte ebenfalls abgebrochen werden, um diesen Plan endlich verwirklichen zu können. Die Juso-Projektgruppe Stadtsanierung der SPD Ottweiler unterstützt durch die Arbeitsgruppe Denkmalschutz und in Zusammenarbeit mit dem damaligen Landeskonservator Dr. Klevitz erkämpfte in den Jahren davor eine Mehrheit im Stadtrat zur Erhaltung dieses ehrwürdigen Gebäudes. Man braucht sich nur noch vorzustellen, wie ein Betonklotz der 60er Jahre in dieser Größenordnung, im Altstadtkern einer historischen Kleinstadt, bei heutigen Stadtführungen wirken würde!

Otto Zeck, Vorsitzender der damaligen Juso Projektgruppe Stadtsanierung und Sprecher der Arbeitsgruppe Denkmalschutz

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