Konzert im Schulbus Die Botschaft im Konzertbus kam an

Ottweiler · Der gelbe Konzertbus des NuBreeze Project machte Station vor dem Juz Ottweiler. Die Jam-Session an ungewöhnlichem Ort begeisterte das jugendliche Publikum.

 NuBreeze Project um Brice Bartone (2. von links) spielten in einem amerikanischen Schulbus – das Publikum war begeistert.

NuBreeze Project um Brice Bartone (2. von links) spielten in einem amerikanischen Schulbus – das Publikum war begeistert.

Foto: Maria Boewen-Dörr

Die Band NuBreezeProject feierte vor dem Jugendzentrum den krönenden Abschluss ihrer ersten Buskonzertreihe mit einem „Jam-Konzert.“ Die Band ist besetzt mit hochkarätigen Musikern wie Brice Bartone (Schlagzeug & Rap), Rodolpho „Awajije“ Azankpo (elektrisches Schlagzeug, Percussion, afrikanische Vokals), Christof Thewes (Posaune und Synthesizer), Mario Bartone (9-Saiter-Bass). Mit dabei war der Gastrapper Paul „PMC“ Martin Cuevas aus der Dominikanischen Republik. Kopf des Projektes ist Brice Bartone, der sämtliche Songs schreibt und produziert, sowie diverse Instrumente sowohl live als auch im Studio spielt.

Der Co-Pilot des Projekts Azankpo, der auf Goun, seiner Muttersprache aus Benin, textet, improvisiert, rappt und mit einer Leidenschaft singt, brachte selbst das Publikum dazu auf Goun zu singen. Das musikalische Fundament der Band bildet der virtuose Bassist, der auf seinem einzigartigen neunsaitigen Bass imponierte. Er ist der Vater des Bandleaders und stand schon mit Größen wie Jennifer Butten (Michael Jackson), Mike Stern (Miles Davis) und Sheila E. (Prince und Carlos Santana) auf der Bühne. Thewes, kein Unbekannter in der Musikszene, komplettiert die Band und vermittelt mit seiner ureigenen Art, Posaune zu spielen oder bestimmten Gegenständen Töne zu entlocken, eine ganz besondere Atmosphäre. Unterhaltsam waren auch seine Kommentare.

 Brice Bartone – der Bandleader und Kopf des Projektes „NuBreezeProject“. Foto: Boewen-Dörr

Brice Bartone – der Bandleader und Kopf des Projektes „NuBreezeProject“. Foto: Boewen-Dörr

Foto: Maria Boewen-Dörr

Das etwas andere Konzert spielte sich in einem amerikanischen Schulbus mit kleinem Publikum ab. Die Setlist bestand ausschließlich aus Eigenkompositionen, komponiert und getextet vom Bandleader selbst. Die afrikanischen Texte stammen aus der Feder von Azankpo. „Die Musik beschreiben wir als Hip Hop Fusion, da Hip Hop das dominante Element unserer Musik ist“, sagt der Bandleader, und erklärt, dass ihre Musik aber auch durch viele starke Einflüsse aus Jazz, Funk, Soul und Afrobeat geprägt sei.

 Gastrapper Paul „PMC“ Martin Cuevas aus der Dominikanischen Republik.

Gastrapper Paul „PMC“ Martin Cuevas aus der Dominikanischen Republik.

Foto: Maria Boewen-Dörr

Wichtig sei hierbei die Diversität ihrer musikalischen Einflüsse, welche durch die Diversität der Band und der individuellen Künstler entstehe.

Hierbei ist Improvisation eine wahre Kunst, sind die Musiker doch in der Lage sowohl dem Notenständer Töne zu entlocken als auch der Stubbi-Bierflasche. „Die Texte beinhalten viele Themen in einer mehr oder weniger komplexen rhythmisch-geprägten multilingualen Poesie“, gibt Brice Bartone zu verstehen und nannte als Leitmotive „Liebe, Spiritualität, Passion, produktives multikulturelles Zusammenleben, Anti-Diskriminierung, politische Bildung, Hip-Hop Kultur, Musik und Kunst.

Und das alles unter dem Motto: „Spread love!“ (Liebe verbreiten). Denn mit ihrer Lyrik will die Band ein positives Statement in die Welt setzen.

Mit ihrer Setlist haben die Musiker jedenfalls den Nerv des Publikum getroffen. Ethan Forreblanca, 15, findet die Musik „super. Ich fühle richtig mit. Außerdem gefällt mir, dass sie das Publikum mit persönlicher Ansprache einbeziehen.“ Oliver Dahm, 18, beschreibt die Musik als „mega-entspannt. Es war eine gute Entscheidung, hierher zu kommen.“ Unschlüssig zu dem Konzert zu kommen, war Marcel Jähne, 14. „Jetzt bin ich total happy, dass ich hier bin. Die Musik eignet sich sehr gut zum Mittanzen.“ Chantal Decker, 15, gefällt die Musik, weil sie „sehr inspirierend“ auf sie wirke. Kevin Kennel, 13, zeigte sich beeindruckt, dass alle live mit eigener Stimme singen und nichts audiotechnisch verändert wurde. Auch die Texte gefallen ihm sehr gut. „In den Liedtexten gibt es keine Arschlöcher, wie das bei anderen Hip Hop- Interpreten der Fall ist“, freut er sich. Es war zwar das fünfte Buskonzert in Folge, aber das erste vor einem Jugendzentrum.

 Ein Hingucker: der gelbe Konzertbus des NuBreezeProject

Ein Hingucker: der gelbe Konzertbus des NuBreezeProject

Foto: Maria Boewen-Dörr

Initiiert hatte die Veranstaltung Niklas Schäfer, Sozialarbeiter der Diakonie Saar, der sich um das Juz kümmert. Auch ihm hat es gefallen, dass an diesem außergewöhnlichen Konzertabend in dem amerikanischen Schulbus authentisch Hip Hop präsentiert wurde. „Musikalisch war das Ganze einfach stimmig.“

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