Bilder voll r Kraft Farbenfrohe Bilder zeugen von Lebensfreude

 Ottweiler · Im Foyer des Ottweiler Krankenhauses sind derzeit Werke des Künstlers Johann Zank ausgestellt.

 Ulf Sauerbaum, Mitarbeiter der Marienhausklinik und Ausstellungsmacher, Christel Müller, Krankenhausoberin, und Künstler Johann  Zank (von rechts nach links) freuen sich auf viele Ausstellungsbesucher.

Ulf Sauerbaum, Mitarbeiter der Marienhausklinik und Ausstellungsmacher, Christel Müller, Krankenhausoberin, und Künstler Johann  Zank (von rechts nach links) freuen sich auf viele Ausstellungsbesucher.

Foto: Astrid Anna Oertel

 Wer in diesen Tagen das Foyer des Ottweiler Krankenhauses in Richtung Funktionsdiagnostik beziehungsweise zu den Stationen durchschreitet, der begegnet einer Fülle von farbenprächtigen Acryl-Bildern, die teils gegenständlich, teils als abstrakte Bildkompositionen die Wände der Krankenhaus-Galerie schmücken, so eine Mitteilung der Klinik. Auch einige düstere, nicht weniger magische Motive ziehen den Betrachter in seinen Bann.

„Früher“, so erzählt  Johann Zank, „mochte ich meine Bilder niemandem zeigen. Ich ließ einige davon ab und zu auf dem Gelände, hinter unserer Großwohnsiedlung „liegen“. Niemand wusste, dass ich die gemalt hatte, aber meine Freunde fanden sie klasse“. Er, der 1963 in West-Rumänien (Transsylvanien) geboren wurde, entdeckte seine Liebe zum Malen im Schulalter. Es waren vor allem die Farben, die ihn faszinierten.  Bis 1989 regierte in Rumänien das brutalste kommunistische Regime des gesamten Ostblocks.

Wenn ich heute die Bilder aus dieser Zeit betrachte – es sind meist Aquarelle - so sind diese genau so trist und grau wie die Realität in der wir lebten“, erzählt der Künstler weiter. Seine zweite Liebe galt der Mathematik. Auf dem Gymnasium hat er die Welt der Zahlen und der Physik für sich entdeckt. Nach dem Studium Ingenieurwesen-Maschinenbau und der rumänischen Revolution ist er zusammen mit seiner Frau 1990 nach Deutschland ausgewandert. „Wir sind mit rumänischen Pässen in einer Nacht- und Nebel- Aktion über die damalige tschechoslowakische Grenze mit der Bahn nach Nürnberg gefahren; immer mit der Angst im Nacken, dass uns jemand stoppt…“ Obwohl die Auswanderung eine freie Entscheidung war, gestaltete sich der Neubeginn in der Fremde nicht einfach, wenngleich die Chancen für beide unvorstellbar gut waren. Seit Jahren hatte Johann Zank keinen Pinsel oder Farben mehr angerührt; als er durch Zufall in einem Baumarkt die sogenannten „Künstler Acryl Farben“ entdeckte. Er war begeistert, wollte alles kaufen und sofort mitnehmen.

Obwohl er damals in sehr bescheidenen Verhältnissen lebte, kam er mit Farbtuben, Pinsel und Leinwand nach Hause. Weil seine künstlerische Seite lange Zeit brach gelegen hatte, musste er sich wieder in den kreativen Schaffensprozess hineinfinden, in die Freude am Experimentieren und Gestalten mit Farben und Formen. In dieser Phase kopierte er viele Motive seines Lieblingskünstlers Franz Marc.  Es folgten Motive von Picasso und anderen Künstlern.

Und plötzlich war die lähmende Leere verschwunden, wie er berichtete. Er konnte, nein, er musste eigene Motive malen: Landschaften, Abstraktes, Blumen, Katzen, Städte, das Universum – am liebsten alles zugleich; prächtig und ausdrucksstark. Er hatte mehr Ideen als Kapazitäten, malte „Querbeet“, so wie die aktuelle Ausstellung jetzt betitelt ist.

Die Ausstellung mit Bildern von Johann Zank ist noch bis Ende Oktober in der Galerie der Marienhausklinik Ottweiler zu sehen. Weitere Informationen auch unter:
www.marienhausklinik-ottweiler.de

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