„Immer wieder Neues ausprobieren und schaffen“

Ottweiler · Zu sehen sind 30 Werke. Jeder Künstler entschied selbst, was er mitbringt. Neben Bildern sind Fotografien und Keramiken vertreten. Das innere Band des Künstlerkreises sei das Engagement für die Kunst, so die Laudatorin.

 Die Vorsitzende des Künstlerkreises, Annelie Scherschel-Freudenberger (links), und die Künstler führten Landrätin Cornelia Hoffmann-Bethscheider (Mitte) und Besucher durch die Ausstellung. Foto: ani

Die Vorsitzende des Künstlerkreises, Annelie Scherschel-Freudenberger (links), und die Künstler führten Landrätin Cornelia Hoffmann-Bethscheider (Mitte) und Besucher durch die Ausstellung. Foto: ani

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So voll war es am Dienstagabend im historischen Sitzungssaal des Landratsamtes in Ottweiler , dass kurzfristig zusätzliche Stühle organisiert werden mussten und einige Besucher lieber gleich auf den Fluren warteten. Dort gab es ohnehin das zu sehen, was Mittelpunkt des Abends war: Die Arbeit, die den Künstlerkreis Neunkirchen in der gesamten Region bekannt gemacht hat. Doch bevor die Ausstellung zu dessen 60-jährigem Bestehen eröffnet wurde, gab es natürlich noch ein paar Worte.

Die Vorsitzende des Künstlerkreises, Annelie Scherschel-Freudenberger, zeigte sich erfreut über den Andrang: Das Interesse der Menschen sei es, das immer wieder anstachele, Neues auszuprobieren und zu schaffen. Landrätin Cornelia Hoffmann-Bethscheider betonte den Wert der Vielseitigkeit der Kunst- und Kultur im Landkreis: "Wir sind mehr als Kohle und Stahl." Für die Stadt Neunkirchen lobte der Beigeordnete Sören Meng, der Künstlerkreis habe stets "einen sehr hohen Anspruch an sich selbst und an das, was er ausstellt", gezeigt.

In der Laudatio erklärte Kunsthistorikerin Ingeborg Besch, was den Künstlerkreis von manch anderem unterscheide, sei, dass alle Techniken und vom Autodidakten bis zu intensiver Professionalität alles vertreten sei. "Es gibt keine Diskriminierung. Das innere Band heißt: Engagement für die Kunst."

Zu sehen sind rund 30 Werke. "Wir haben jedem Künstler selbst überlassen, was er mitbringt", so die Vorsitzende. Außerdem habe man noch Werke von vier verstorbenen Mitgliedern hinzu genommen. Abstrakte Bilder lassen Raum für Interpretation, so erinnern beispielsweise auf einem großen Querformat weich ineinander greifende Farbflächen an eine Brücke im Dunst einer Atmosphäre, die nicht blau, sondern rötlich erscheint. Ein Rückenakt, ein rustikales Häuschen und Stadtansichten zeigen das Können der Mitglieder in der gegenständlichen Darstellung. Auch Fotografien sind vertreten, außerdem Keramiken.

Besonders stolz waren die Künstler auf ihren Ehrengast, Marc Leuthold, Professor of Art an der State University of New York. Durch künstlerische und freundschaftliche Beziehungen zu der ehemaligen Vorsitzenden Hannelore Seiffert ist er dem Kreis verbunden: "Ich bin erstaunt über die vielen abstrakten Bilder, die sehr viel Kreativität und Innovation zeigen."

Die Ausstellung im Landratsamt kann bis Freitag, 25. September, besichtigt werden. Anstelle eines Kataloges gibt es einen Kalender, der in der Ausstellung, danach auch bei Bücher König Neunkirchen erhältlich ist.

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HintergrundZum Künstlerkreis Neunkirchen haben sich 1955 einige Künstler zusammengeschlossen, um eine Verbesserung ihrer Ausstellungssituation zu erreichen. Seither zeigt der Kreis überall in der Region seine Werke, seit 2007 unterhält er außerdem (mit Unterbrechung) eine eigene Galerie. ani

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