Hier ist während der Ferien Hochbetrieb

Ottweiler · 1500 Übernachtungen hat die Akademie für musisch-kulturelle Bildung in Ottweiler während der Ferienwochen gezählt. Das bedeutet für die Angestellten jede Menge Organisation, Arbeit, aber auch Spaß.

 Silvia Johann (links) und Sandra Siegeler-Stuhlsatz sind für den sommerlichen Hochbetrieb gerüstet. Foto: Anika Meyer

Silvia Johann (links) und Sandra Siegeler-Stuhlsatz sind für den sommerlichen Hochbetrieb gerüstet. Foto: Anika Meyer

Foto: Anika Meyer

. Die Schüler haben Ferien, viele Berufstätige nehmen Urlaub. In der Landesakademie für musisch-kulturelle Bildung in Ottweiler jedoch steht in den nächsten Wochen alles andere als Müßiggang an. Keiner der Bediensteten hier kann Urlaub nehmen, denn Sommerferien bedeuten Hochbetrieb. Dann finden die meisten großen Lehrgänge der Mitgliedsverbände statt. 1500 Übernachtungen hat die Akademie in diesen sechs Wochen, das ist ein Drittel der Übernachtungen des gesamten Jahres.

"Wir sind komplett ausgebucht", sagt Geschäftsführerin Silvia Johann. So voll sei der Buchungsplan, dass Seminarteilnehmer, die an ihrem letzten Tag noch arbeiteten und abends ein Konzert gäben, schon morgens die Zimmer räumen müssten für die nächsten Gäste. 50 reguläre Schlafplätze hat die Einrichtung, 20 Schlafplätze können hinzu organisiert werden. "Viele Leute wissen gar nicht, was hier alles passiert", vermutet Johann. "Wir sind quasi das Gegenstück zur Landessportschule." Die Akademie wurde 1985 von saarländischen Verbänden der Musik und Kultur sowie dem Kultusministerium gegründet und wird unterstützt von der saarländischen Staatskanzlei. In Ottweiler ist man 1989 eingezogen.

Für Johann bedeuten die Sommerferien vor allem Planung. Dabei muss nicht nur bei der Belegungsbetreuung, der Reinigung und in der Küche alles rund laufen, auch die Ausstattung muss jeweils nach Wünschen der Verbände organisiert werden. Schulungsräume werden individuell eingerichtet, Instrumente bereitgestellt. Viele Seminar-Veranstalter haben Extra-Wünsche: Ob späteres Abendessen für später eintreffende japanische Teilnehmer (manche Seminare sind international ausgeschrieben) oder Lunch-Pakete für vor dem Frühstück Abreisende. "Diese Gruppe will zum Beispiel schwenken, diese will Fingerfood für ihr Abschlusskonzert", liest Johann aus den Anmelde-Unterlagen.

Arbeit bedeutet dies auch für Sandra Siegeler-Stuhlsatz, die für Rezeption, Zimmerbelegung und Organisation zuständig ist. Trotzdem freut sie sich auf die Hochsaison: "Dann macht die Arbeit erst richtig Spaß. Immer neue Leute, immer neue Situationen!" Johann freut sich auf Dozenten und Lehrgangsleiter, die sie nur in den großen Ferien sieht. "Manche kommen ja jedes Jahr wieder. Einen Professor beispielsweise kennen wir von Kind auf." Das einzige, was beide fürchten, sind hohe Temperaturen, weil man sich keine Klimaanlage leisten könne.

Wenn der Sommeransturm der Verbände sich legt, dann geht es für die Landesakademie weiter mit eigenen Projekten unter Leitung von Eva Molter. Auf dem Plan stehen dann beispielsweise Musikmentoren- und Erzieherausbildung.

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