Noch ein Qualitätssiegel In Ottweiler gibt’s jetzt eine Schachschule

Ottweiler · Gymnasium erhält eine eher seltene Zertifizierung. Jetzt wurden Urkunde und Plakette überreicht.

 Das Gymnasium Ottweiler ist jetzt eine der wenigen Schachschulen in der Bundesrepublik. Urkunde und Plakette wurden jetzt überreicht.

Das Gymnasium Ottweiler ist jetzt eine der wenigen Schachschulen in der Bundesrepublik. Urkunde und Plakette wurden jetzt überreicht.

Foto: Ralf Hoffmann

Die Schulgemeinschaft des Gymnasiums in Ottweiler kann auf eine Vielzahl von Auszeichnungen stolz sein, wie es jetzt in einer Pressemitteilung der Stadt Ottweiler heißt. Aktuell kam eine weitere dazu, die deutschlandweit zwar überaus begehrt ist, aber nur selten verliehen wird: Die Schule kann sich nun offiziell „Deutsche Schachschule“ nennen. Dazu kamen eigens führende Repräsentanten des Schachsports in die Aula des Gymnasiums und überreichten eine Urkunde und eine Plakette.

Die Ehrengäste Herbert Bastian und Tobias Stein gratulierten. Elmar Becker schloss sich an. Herbert Bastian, Vertreter des Arbeitskreises Schulschach der Deutschen Schachjugend, war von 2011 bis 2017 Präsident des Deutschen Schachbundes und von 2014 bis 2018 Vizepräsident des Weltschachbundes FIDE sowie von 1992 bis 2016 Präsident des Saarländischen Schachverbandes. Er trägt seit 2005 den Titel Internationaler Meister der FIDE. Er war Mitglied der deutschen Nationalmannschaft, spielte für München 1836 in der Schachbundesliga, für Épinal in den französischen Ligen Nationale 1 und 2 und geht inzwischen wieder für die Schachvereinigung Saarbrücken (Oberliga) ans Brett. Von Beruf war Bastian Studienrat für Physik und Mathematik.

Tobias Stein, ebenfalls mehrfacher Preisträger und Schulschachreferent des Saarlandes, vertrat als Vorstandsvorsitzender die Saarländische Schachjugend. Nicht fehlen wollte Elmar Becker, ein inzwischen pensionierter Lehrer des Gymnasiums und profilierter Spieler, der die Arbeitsgemeinschaft (AG) Schulschach in der Nachfolge des früheren Schulleiters Hans Görgen annähernd 30 Jahre betreute beziehungsweise seit 1992 leitete. Von ihm hat inzwischen Schulleiter Mark Hubertus den Stab übernommen, der ebenfalls eine Passion für das Spiel der Könige hegt, wie es in der Pressemitteilung weiter heißt.

Schulleiter Hubertus verwies auf die Erfolge der Arbeitsgemeinschaft, die den saarländischen Schulschachpokal und auch die Schulschachmeisterschaften viele Male für sich beanspruchen und das Saarland auf Bundesebene vertreten durfte. Hubertus: „Unter uns sind bereits die Kinder ehemaliger Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft, was die Nachhaltigkeit der Arbeit unterstreicht. Die Tatsache, dass unsere Schule auch dieses Schuljahr in vier der fünf Wettkampfklassen den Saarlandmeister stellt, zeigt, dass auch in Zukunft mit den Schachspielerinnen und Schachspielern des Gymnasiums Ottweiler zu rechnen ist.“ Mit Nachdruck dankte er Elmar Becker für die ausgezeichnete Arbeit in den zurückliegenden Jahren.

Auf die Bedeutung des Schachspiels ging Herbert Bastian kurzweilig und vertiefend ein. Schach wird offenbar seit anderthalb Jahrtausenden gespielt und hat über Nordindien, Persien und den arabischen Raum den Weg nach Europa gefunden. Bastian erwähnte in seinen Ausführungen die Bedeutung des Schachspiels im Zusammenhang mit dem 18. Jahrhundert und der Aufklärung. Er befürwortet das Spiel auch deshalb, so sagte er, weil der Spieler lernt, die Folgen seines Handelns für die Zukunft zu erkennen. Zudem stellten diese vieles auf den Prüfstand: „Spieler stellen die Dinge in Frage und gelangen so zu neuen Erkenntnissen.“

Schulleiter Hubertus versicherte abschließend: „Ohne die Begeisterung unserer Schülerinnen und Schüler für den schulischen Schachsport hätten wir das Qualitätssiegel nicht erreicht. Mein besonderer Dank gilt deshalb auch diesen.“

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