Gospelboat sorgt für Wogen der Begeisterung
Ottweiler · Mitreißende Gospel-Stücke wie „This Little Light of Mine“ bildeten das Herzstück des Gospelboat-Konzertes. Aber auch die erst kürzlich ins Programm genommenen Stücke wie englische Madrigale kamen gut beim Publikum an.
"Die Briten stimmen demnächst über den EU-Verbleib ab. Allein wegen der wunderschönen Musik, die von dort kommt, muss ich sagen: Bitte bleibt!" Für Bettina Nonnweiler ist kulturelle Verbundenheit zum Königreich eine Herzensangelegenheit. Viele der Stücke, die die Kirchenmusikerin der evangelischen Kirche Ottweiler gemeinsam mit ihrem Mann Jörg (Professor an der Hochschule für Musik Saar ) arrangiert, haben englische Wurzeln. "Ich hoffe, wir bleiben noch sehr lange ein buntes und lustiges Europa!"
Bettina Nonnweiler leitet insgesamt vier verschiedene Chöre für die evangelische Kirche. Einer davon ist das Ensemble Gospelboat. Im Mai 2001 wurde der Chor gegründet. Man wollte hauptsächlich Leute ansprechen, die mit der "klassischen" Kirchenmusik bisher weniger zu tun hatten. Ebenso wie die Entwicklung der individuellen Singstimmen und des gemeinschaftlichen Klangs steht dabei auch die Vermittlung von Selbstbewusstsein im Vordergrund. Auf der Bühne vor Publikum zu stehen und sich gesanglich so hochwertig zu präsentieren, ist nicht immer ganz einfach.
Gospelboat allerdings weiß zu überzeugen, wie auch Ute Waldern aus Lüneburg, Niedersachsen, findet: "Dafür, dass das alles Laien sind, ist es echt irre. Ich bin sehr begeistert." Die Ottweiler Chormusik kann beim Konzert in der evangelischen Kirche auch überregional überzeugen. "Besonders schön ist die afrikanische Musik , deren Pep und Rhythmus sehr gut ankommt."
Den Großteil der aufgeführten Stücke bilden zwar Spirituals und Gospels der englisch-anglikanischen Tradition, wie die weltbekannten Titel "This Little Light of Mine" und "Amazing Grace", welche zum Teil von Jörg Nonnweiler an der Orgel unterstützt werden. Doch auch afrikanischen Gospel gibt's zu hören.
Seit einiger Zeit beschäftigt sich der Chor auch mit englischen Madrigalen der Renaissance wie "Come again, sweet Love Doth Now Invite" (John Dowland ), mit englischem Folk, Jazz und mehr. Durch die vielen unterschiedlichen Musikstile bietet Gospelboat ein überaus vielfältiges Programm, das auch unterschiedliche Geschmäcker im Publikum trifft. Standing Ovations erlebt man nicht allzu oft in der Kirche. Doch in diesem Fall schon. "Eine Musik der Freude, die einfach ansteckt", so Monika Braunecker aus Neunkirchen, hat den Applaus verdient.
