Lesung André Noltus Geschichten von romantisch bis kriminell

Ottweiler · Der Neunkircher Autor André Noltus stellte bei seiner Lesung im Ottweiler Witwenpalais sein aktuelles Buch mit Kurzgeschichten vor. Ein Genuss nicht nur literarischer Art.

 Zwei Literaten beim Fachsimpeln: Auch Landrat Sören Meng war von der Lesung von André Noltus begeistert.

Zwei Literaten beim Fachsimpeln: Auch Landrat Sören Meng war von der Lesung von André Noltus begeistert.

Foto: Andreas Detemple

Landrat Sören Meng brachte es am Dienstagabend auf den Punkt. „André Noltus ist einfach großartig und eine absolute Bereicherung der Kulturszene. Seine Art der Lesung ist einmalig und für jeden Zuhörer ein Erlebnis.“ Eine Einschätzung, die man ganz dick unterstreichen kann. Zuvor hatte André Noltus im Rahmen der Vorstellung seines neuesten Buches „Mit tödlichem Ausgang“ im historischen Sitzungssaal des Landratsamtes in Ottweiler seine Zuhörer begeistert.

André Noltus, bekennender Lebensgenießer, Schreiber, Sänger und begnadeter Schauspieler und Regisseur, fesselte seine Fans förmlich an die Sitze. Mehr noch, als mit den 24 abgeschlossenen Episoden seines neuesten Werkes, bei der es in jeder Episode mindestens einen Toten gibt, mit seiner einzigartigen Art und Weise, sein Werk zu präsentieren. Ein Spiel mit der Stimme, mal dominant und lautstark, dann wieder schelmisch und in leisen Tönen, gepaart mit schauspielerischen Elementen und einem stets lächelnden Gesichtsausdruck. Man sah dem Autor die Freude an seinem Buch, aber auch die Freude an der Präsentation förmlich an.

Eine Freude, die sich nahtlos auf die Besucher im gut besuchten Witwenpalais übertrug. So würzte Noltus eine kriminelle Episode gar mit dem dritten Lied aus Franz Schuberts „Winterreise“, wobei er sich auch gesanglich – musikalisch hervorragend in Szene gesetzt von Judith Strauss – von seiner besten Seite präsentierte. Bei so viel Dynamik wäre der Hauptgrund der Veranstaltung fasst in Vergessenheit geraten, sein neuestes Werk „Mit tödlichem Ausgang“. Kurzgeschichten, die einfach Spaß machen, manchmal hoch romantisch, häufig kriminell, aber immer mit „tödlichem Ausgang“.

Fragt man den Autor nach der Entstehung seines absolut lesenswerten Buches, zeigt er sich so wie er eben ist, mit leuchtenden Augen und humoresken Zügen. „Ach, wissen Sie, so zwischen dem Zusammenlegen der Wäsche, dem dazugehörigen Bügeln und dem Liebkosen meiner Frau“ – Noltus ist seit 53 Jahren glücklich mit seiner Nora verheiratet – entstand die Idee: „Du könntest ja mal wieder etwas schreiben. Da ich persönlich keine Angst vor dem Tod habe, war mir auch klar, dass in jeder meiner zusammengefassten Kurzgeschichten ein Toter involviert werden musste. Mal als natürlich dahin Geschiedener bis hin zum kaltblütigen Mord.“

André Noltus, der als Literat auch schon mit seinen früheren Büchern, wie seiner Hommage an Neunkirchen und seine Bürger („Neunkirchen – Kaufleute, Kunden, Konnexionen“), oder dem tollen Buch über Franz Carl Eduard Senz, besser bekannt als „de Sense Eduard“, auf sich aufmerksam gemacht hatte, ist mit „Mit tödlichem Ausgang“ wiederum ein fesselndes Buch gelungen. Wobei: Wenn man den Autor bei seiner  Lesung in Ottweiler live erlebt hat, wäre eine Veröffentlichung als selbst gesprochenes Hörbuch wohl der absolute literarische Höhepunkt.

André Noltus, „Mit tödlichem Ausgang“, erschienen im Windsor-Verlag, (ISBN: 978-1-627845-41-0)

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