"Fürchten wir das Beste"

Ottweiler. "Fürchten wir das Beste", so lautet der Name des Programms, mit dem die Spiesberger zurzeit an verschiedenen Spielstätten gastieren. Doch zu fürchten hatten die Zuhörer nichts

 Gerd Dupré (rechts) und Benno Schorr in Aktion. Foto: Carolin Grell

Gerd Dupré (rechts) und Benno Schorr in Aktion. Foto: Carolin Grell

Ottweiler. "Fürchten wir das Beste", so lautet der Name des Programms, mit dem die Spiesberger zurzeit an verschiedenen Spielstätten gastieren. Doch zu fürchten hatten die Zuhörer nichts. Am Sonntagabend waren Gerd Dupré (Gesang) und Benno Schorr (Klavier) im außergewöhnlichen Ambiente des historischen Sitzungssaales in Ottweiler zu Gast und begeisterten ein kleines, aber auserlesenes Publikum mit ihren Liedern und Geschichten. Die Lieder, die Dupré sehr routiniert zum Besten gab, stammen allesamt aus der Feder von Georg Kreisler. Der Autor wurde als Sohn eines jüdischen Rechtsanwaltes in Wien geboren, siedelte während der Zeit des Nationalsozialismus nach Amerika über, kam aber 1955 zurück nach Wien. Er gilt als Meister der Sprache, Mimik und Gestik. Seine Lieder zeichnen sich durch schwarzen Humor und hemmungslose Kritik an der Gesellschaft aus. All diese unverwechselbaren Merkmale, die sich in seinen Stücken wiederfinden, zauberten die beiden Akteure überaus gekonnt auf die Bühne. Zur Eröffnung hatten sie das Lied über "Frau Schmidt" gewählt, einer zeitlosen Person, die wohl immer und überall zu finden ist. Besonders viel Applaus ernteten die Künstler für das Liebeslied an "Das Mädchen", das anders als alle anderen sogar drei blaue Augen hat. Gedanken über den Nutzen von Politikern und der Polizei machte sich Kreisler sehr pointiert, doch stets humoristisch. Und so hatten die Zuhörer gut zwei Stunden lang allerhand zu lachen, bewundernswert, wie konzentriert und virtuos sowohl Sänger Dupré als auch Pianist Schorr die Stücke zum Besten gaben.

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