Für Garde-Nachwuchs ist gesorgt

Steinbach · Die Karnevalisten vom Verband Saarländischer Karnevalsvereine kamen am Sonntag in Steinbach zusammen. So hatten die Garden noch einmal Gelegenheit, auch der Konkurrenz zu zeigen, was sie können.

 Gardetanz-Treff in Steinbach: Minigarde der KiKaJu „Kleine Matrosen auf großer Fahrt". Foto: Thomas Seeber

Gardetanz-Treff in Steinbach: Minigarde der KiKaJu „Kleine Matrosen auf großer Fahrt". Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

. "Ach wie süß." Die jüngsten Aktiven der gastgebenden Bürgergarde Ottweiler, allesamt fesch in Rot-Weiß gekleidet, haben dem Publikum den Rücken zugekehrt und wackeln im Takt der Musik fleißig mit dem Po. Das sorgt unten im Saal für Entzücken; die Stimmung könnte kaum besser sein an diesem heiteren Frühlingssonntag in der Steinbacher Mehrzweckhalle.

"Uns Karnevalisten kann nichts bremsen", meinte Iris Walter-Happe vom Verband Saarländischer Karnevalsvereine (VSK) in ihrem Grußwort. Nicht einmal gutes Wetter, "wir bleiben in der Halle." Und das lohnte sich: Zwölf Vereine, darunter etliche Gäste, die nicht zum Regionalbezirk Illtal gehören wie der NKV Elversberg oder die Plätsch Neunkirchen, schickten ihre Tänzer ins Rennen. Wobei es ausdrücklich nicht um Wertungen, sondern vielmehr um das Kennenlernen und den gegenseitigen Austausch ging. "Wen man so will, ist das eine Fortbildungsveranstaltung", betonte Iris Walter-Happe. "Diese Treffen sind ganz, ganz wichtig. Da werden Freundschaften gepflegt" - und die Garden können ihre über Monate hinweg oft nur für einige wenige Auftritte im eigenen Verein einstudierten Tänze noch einmal vor einem großen Publikum zeigen.

So auch die feschen Miezen der Minigarde des KV Kutzhof. Ihr spritziger Schautanz "Katz und Maus" vereinte nicht nur Musical- und Discoelemente, sondern brachte auch mit einigen dem Kampfsport entliehenen Bewegungen frischen Schwung ins Genre. Vorgaben für Gardetanz gibt es eigentlich keine, erklärte die Vertreterin des VSK. Außer, dass die Choreografien kindgerecht sein müssen und keine Werbung auf der Bühne geduldet werde.

Bereits seit ihrem fünften Lebensjahr ist Michelle Wamsbach im Ballett und im Showtanz aktiv, vor einem Jahr kam der Gardetanz in der Prinzengarde Bettingen hinzu. Geerbt hat sie das nicht: "Keiner aus meiner Familie ist aktiver Karnevalist", erzählt die 16-jährige Gymnasiastin. Die Belastung durch das Training sei schon enorm: Ab den Herbstferien sind zwei bis drei Mal Training pro Woche normal. Nächstes Jahr muss sie das Pensum reduzieren: "Tanzen, Führerschein und Abitur - dann wird es kritisch." Klar ist für Michelle Wamsbach allerdings jetzt schon, dass sie später einmal den Gardenachwuchs trainieren möchte.

Der präsentierte sich, genau wie die älteren Semester, am Sonntag von seiner besten Seite. Neben Trägern schnittiger Uniformen aller Couleur wirbelten auch Außerirdische, Suleikas und Matrosinnen über die Bühne. Dass noch mal richtig Fastnachtsstimmung aufkam, dafür sorgte nicht zuletzt die traditionelle Marschmusik vom Band: "Es ist zwar Fastenzeit ", merkte Moderator Nikolaus Weber, Vorsitzender der Bürgergarde Ottweiler, an, "aber auf unseren guten alten Narhallamarsch müssen wir nicht verzichten."

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