Führung gegen das Vergessen

Ottweiler · Die Volkshochschule des Landkreises Neunkirchen bietet am Samstag, 12. September, von 15 bis 16 Uhr eine Führung mit den Referenten Hans-Joachim Hoffmann und Klaus Burr auf dem jüdischen Friedhof in Ottweiler an.

 Blick auf den Friedhof in Ottweiler.Foto: Ralf Hoffmann/Stadt Ottweiler

Blick auf den Friedhof in Ottweiler.Foto: Ralf Hoffmann/Stadt Ottweiler

Foto: Ralf Hoffmann/Stadt Ottweiler

Treffpunkt ist am Friedhof, Maria-Juchacz-Ring.

Erste Hinweise auf jüdische Bewohner in Ottweiler datieren aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Die Fürsten Wilhelm Heinrich und sein Sohn Ludwig hatten ein sehr distanziertes Verhältnis zum Zuzug jüdischer Familien nach Ottweiler . Erst nach Ende des Hauses Nassau-Saarbrücken im Anschluss an die Französische Revolution kam es zu Veränderungen.

Napoleon ließ 1803 in Trier, der Hauptstadt des Départements de la Sarre, alle Nationalgüter (Liegenschaften der Fürsten, Kirchen und Klöster) versteigern. Einige jüdische Familien nutzten dies und ersteigerten mehrere Liegenschaften in Ottweiler , vor allem rund um den Schlossplatz. In der Stadt entstand eine jüdische Gemeinde. Bis 1843 bestatteten die Ottweiler Juden ihre Toten auf dem jüdischen Friedhof in Illingen. Auf Anordnung des damaligen Landrates Carl von Rohr musste die hiesige Judengemeinde ab 1842/43 ihre Verstorbenen in Ottweiler bestatten. Seit dieser Zeit gibt es den jüdischen Friedhof in der Stadt. Er ist die einzige noch wirklich existierende Erinnerungsstätte an die ehemalige jüdische Gemeinde in Ottweiler . "Gegen das Vergessen", dies ist ein Grund dafür, dass Hans-Joachim Hoffmann, unterstützt durch Klaus Burr, Führungen über den Friedhof anbieten. Diese finden jeden zweiten Samstag im Monat statt.

Zur besseren Organisation melden sich Interessierte bitte telefonisch bei der KVHS Neunkirchen, Tel. (0 68 24) 9 06 42 18 oder -41 70, oder per E-Mail: kvhs@landkreis-neunkirchen.de.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort