Farbwirbel zeigen das eigene Leben

Mainzweiler · In ihrer Ausstellung zeigt Doris Rauber Naturmotive, Geometrisches und Abstraktes. Besucher können sich die Werke noch bis Sonntag, 9. November, in der Alten Schule in Mainzweiler ansehen.

 Doris Rauber sprach mit Hans-Jürgen Schäfer und Ortsvorsteher Udo Zägel (v. l.) über ihre Werke. Foto: Anika Meyer

Doris Rauber sprach mit Hans-Jürgen Schäfer und Ortsvorsteher Udo Zägel (v. l.) über ihre Werke. Foto: Anika Meyer

Foto: Anika Meyer

Wie ein kleiner Spaziergang durch die Natur ist es, die Bilder von Doris Rauber zu betrachten. Braun-weiße Birkenstämme vor blauem Hintergrund, in den sich grünes Blattwerk mischt. Kühle Farben, die Ruhe und Entspannung ausstrahlen. Davor: Farn, Zinnkraut und Holunderblüten. Rauber arbeitet mitunter echte Pflanzenteile in ihre Acryl-Bilder ein oder verleiht beispielsweise mit Kaffeesatz bestimmten Elementen eine reliefartige Struktur. Eine große weiße Blume erstrahlt vor blau-grünem Hintergrund, ihre gelb-orangene Dolde strahlt als warmer Fleck aus dem Bild hervor. Schneebedeckte Waldböden und zugefrorene Seen ergänzen die blühenden Sommerlandschaften.

"Wir empfinden Wohlbehagen und vielleicht sogar ein kleines Glücksgefühl bei dieser Art der Malerei ", sagte Eva Quack, die bei der Vernissage in der Alten Schule Mainzweiler die Laudatio hielt. Bei Quack, bei der Seniorenakademie Neunkirchen, ist Doris Rauber Schülerin, nachdem sie sich zuvor einige Zeit lang autodidaktisch mit der Malerei befasst hatte: "Als ich 2009 aufgehört habe, zu arbeiten, wurde mir im Winter die Zeit sehr lange. Da dachte ich: Irgendwas musst du machen!"

Wie damals ist Malerei auch heute noch bei größeren und kleineren Tiefs von großer Bedeutung für die Künstlerin, die so gar nicht genannt werden will: "Hobby-Künstlerin vielleicht", sagte sie bescheiden. Eingeladen nach Mainzweiler haben sie die Kreisvolkshochschule und der Ortsrat, für die der pädagogische Leiter Hans-Jürgen Schäfer beziehungsweise Ortsvorsteher Udo Zägel die Besucher der Vernissage begrüßten.

Doch nicht nur die freundlichen Naturmotive in den strahlenden Farben zählen zu Raubers Werken, auch düsterere Szenen finden sich, außerdem Geometrisches und Abstraktes. Nächtliche Spaziergänger schleichen als gesichtslose Wesen durch fahles Mondlicht. Auf einem anderen Bild fließen und wirbeln Farben teilweise wild ineinander. "Das ist mein Leben", erklärte Rauber. "Hier, wo es hell ist, das ist meine Jugend. Da war alles heil und schön. Dann kam viel Aufregung, viel Emotion." Die Künstlerin ist vor Schicksalsschlägen nicht immer verschont geblieben. Jetzt sei sie im Bild schon dort unten angelangt, bei dem tiefen Blau, wo "es nur noch so ein bisschen sickert", sagte sie, musste dann aber doch lachen. Ein jugendliches und strahlendes Lachen, in dem noch eine ganze Menge des hellen Bildbereiches steckt.

Die Ausstellung kann noch bis Sonntag, 9. November, jeweils sonn- und feiertags von 15 bis 18 Uhr besucht werden.

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