Einmalige Stimmung im Dunkeln

Ottweiler · Fackeln und Laternen beleuchteten beim 11. Nachtwächterlauf den Weg. 580 Teilnehmer genossen in Ottweiler die einmalige Lauf-Atmosphäre auf der weihnachtlich dekorierten Strecke und am Schlossplatz im Ziel.

Der Schlossplatz in Ottweiler erstrahlte am vergangenen Samstagabend in hellem Licht. Besinnliche und rockige Melodien hallten im Zentrum der weihnachtlich geschmückten Altstadt aus voluminösen Boxen, die Zuschauer beim 11. Energis-Nachtwächterlauf wippten dazu im Takt. Über eine Stunde spendeten sie den 580 Läufern am Zielbogen aufmunternden Applaus. Manche Jogger passierten die Zeitmessung zwei Mal, andere meisterten den 2,5 Kilometer langen Rundkurs vier Mal, je nachdem, ob sie die fünf oder zehn Kilometer lange Strecke liefen.

333 Frauen und Männer wählten die Langdistanz, was Otto Lauermann vom Ausrichter TV Ottweiler nicht wunderte. "Wir haben schon eine besondere Lauf-Atmosphäre hier, da kriegen einige halt nicht genug", meinte der Vorsitzende des Fördervereins der Abteilung Leichtathletik.

Die einmalige Stimmung und das Lauferlebnis bei Dunkelheit seien beim sportlichen Jahresabschluss wichtiger als schnelle Zeiten, betonte Lauermann, der 2005 die Idee zum Nachtwächterlauf hatte. Für das Gros der Teilnehmer galt das wohl. In moderatem Tempo rannten sie vor dem Schloss-Theater im riesigen Lauf-Pulk locker los, passierten barocke Fachwerkhäuser und am Sportheim des SV Ottweiler ein Spalier von fünfzig Fackelträgern - ein herrliches Bild. Auf halber Strecke hämmerte "Black Betty" aus einem Lautsprecher. In den Achtzigern ging das Party-Volk bei diesem Song in die Knie, in Ottweiler sah man spontane Tanzeinlagen. "Mir macht dieser Lauf einfach Spaß. Das ist Genuss pur", schwärmte Rudi Nieder, der für seinen "Zehner" 55:36 Minuten brauchte und mit 72 Jahren zu den ältesten Startern zählte.

Karin Borth schaffte die vier Runden in 56:12 Minuten und wirkte im Ziel nicht müde. "Es war angenehm, und das miese Wetter fiel gar nicht auf", sagte die 32-Jährige lachend. Sprühregen hatte den Boden nass und glitschig gemacht. Das holprige Kopfsteinpflaster glänzte warnend im Schein der Laternen, aber das hemmte die Spitzenläufer beim Schluss-Spurt nicht. Der Saarbrücker Jan Lukas Becker siegte im Hauptlauf über zehn Kilometer in schnellen 31:32 Minuten vor Jonas Lehmann (TuS Heltersberg/32:05) und Dennis Zimmer (LC Rehlingen/32:09).

Schnellste Frau war Cathleen Goll (LTF Elversberg/41:16) vor Lea Mergener (Tri-Sport Saar-Hochwald/41:43) und Helen Wiehr (LAZ Saarbrücken/42:02). Volker Löbel schaute nicht auf die Uhr. In elf Jahren drehte er in Ottweiler 44 Runden, doch das reicht ihm offenbar nicht. "Ich bin von Anfang an dabei und werde mein Dutzend voll machen", versprach der Rohrbacher.

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