Eine Feier voller LeckerbissenAusrufer im Lodenanzug

Steinbach. Mit der urwüchsigen Kraft eines Steinbachers jagte Ortsvorsteher Frank Heckmann am Freitagabend zur Eröffnung des Steinbacher Dorffestes den Zapfhahn ins Spundloch des Freibierfasses. Allerdings wurde umgehend der Abfluss des Bieres durch einen Defekt am Zapfhahn gestoppt

Steinbach. Mit der urwüchsigen Kraft eines Steinbachers jagte Ortsvorsteher Frank Heckmann am Freitagabend zur Eröffnung des Steinbacher Dorffestes den Zapfhahn ins Spundloch des Freibierfasses. Allerdings wurde umgehend der Abfluss des Bieres durch einen Defekt am Zapfhahn gestoppt. Helfer in der Not war, wie so oft in Steinbach, der Anna Gerd, der umgehend mit einer hochmodernen Zapfanlage für den zügigen Fluss des Freibieres sorgte. Doch bevor das von einer saarländischen Brauerei gesponserte Freibier fließen konnte, setzte der legendäre "Schitz medd de Schell, es Männje von Stänbach", Bernd Rottmair, seine pointierten Akzente. Als ortskundiger Bekanntmacher wusste er seine Informationen mit viel Kenntnis aus dem Nähkästchen des örtlichen Gemeinschaftslebens zu würzen. Ein Fachmann par excellence. Den Startschuss zum 28. Steinbacher Dorffest aber hatte, bevor er dem Zapfhahn den Garaus machte, Ortsvorsteher Frank Heckmann gegeben. Er freute sich über den neuen Schwung, den dieses Dorffest mit Schönwettergarantie erfahren habe. Mehr als 200 Helferinnen und Helfer aus gut und gerne sieben Vereinen waren die Garanten eines gelungenen Festes, das von dem ungekrönten König Steinbachs, Gerd Anna, dem Präsidenten des TuS und Kenner der Szene, Gerald Bleymehl, und dem Eventmanager Dirk Habermann im Vorfeld bestens organisiert wurde. An den zahlreichen Ständen und in den über Steinbach hinaus bekannten Gaststätten, wie es "Brennheisje" (Familie Krumpholz) oder "Kutschersch Wertschaft (Familie Thull), aber brutzelte und garte es auf großen und kleinen Flammen. Ob Schnitzelspieß oder Speckwaffeln, Rinderbraten oder Zwiebelkuchen: Keine Geschmacksrichtung wurde ausgelassen. Für die Kultur sorgten mit klingendem Spiel "Big Jim & the Twings", "Changes" und die Stadtkapelle. In einem idyllischen Eck vor der Brunnenwies konnten die Kleinen Karussell fahren. Am Sonntag dann die kulturelle Attraktion der Landfrauen in der TuS-Halle mit der großen Puppen- und Bärenausstellung und dem Bilderbügeln von Ulrike Keller aus Schiffweiler. Das 28. Steinbacher Dorffest war gelungen, trotz gesperrtem Aufstieg aus dem Ostertal. Steinbach. Den Schnorres hat er mit Sekundenkleber über der Oberlippe festgeklebt. "Der halt genau bis halb Nein", versichert es Männje von Stänbach alias Schitz med de Schell. Das von Schauspielern zum Ankleben von Bärten bevorzugte Mastix hat Bernd Rottmair zwar in den Taschen seines Lodenanzuges, doch "das Zeisch halt nedd", weiß er aus Erfahrung. Schon ein Urahn von Bernd Rottmair war offizieller "Schütz", eine Art kommunaler Polizist, der auch lautstark in der Dorfmitte und in den Straßen Bekanntmachungen der Gemeindeverwaltung ausrief. Jetzt ist der als "Männje von Stänbach" bekannte Bernd Rottmair der Traditionsschütz, der heuer zum elften Mal mit viel internem Wissen Bekanntmachungen zur Eröffnung des Dorffestes verkündet. Auf dem Kopf trägt er "e Bolizeikapp" aus dem Fundus von Kontaktpolizist Paul Kessler, in der Hand hat er den Nachguss der echten Dorfschelle seines Urahnen, dazu in den Jackentaschen "Ersatzschnorres, Trillerpfeife, Taschenmesser und Schnapsfläschchen". Der echte Lodenanzug, so verrät der Schitz med de Schell, stammt "vom Cousin seiner Mutter, der Jäger war". Er habe aber noch einen Lodenanzug aus dem Jahr 1934, "der gehörte ebenfalls einem Verwandten, der damals Ortsbauernführer wurde", wie es Männje erzählt. Vorgänger vom heutigen Schitz med de Schell als Bekanntmacher zum Dorffest war der legendäre Ortsvorsteher Kurt John, während "es Männe" schon 1994 beim ersten Saarlandtag in Völklingen als Schitz med de Schell aufgetreten war. So geschah es auch nun zum elften Mal beim 28. Dorffest, zu dessen Entstehung 1981 die 600-Jahrfeier von Steinbach der "Urknall" war, wie Ortsvorsteher Frank Heckmann berichtet. gm "Ich freue mich über den Schwung, den dieses Fest mit Schönwettergarantie erfährt." Frank Heckmann, Ortsvorsteher

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