Schwesternverband Ein Hund hilft behinderten Menschen

Ottweiler · Großpudel Lina gehört zu den „Häusern im Eichenwäldchen“ und ist sogar mit auf Reisen.

 Immer mit dabei, hier auf einer Urlaubsfahrt:  die fünfjährige Lina, eine Großpudeldame und heimlicher Star in den „Häusern im Eichenwäldchen“ in Ottweiler.

Immer mit dabei, hier auf einer Urlaubsfahrt:  die fünfjährige Lina, eine Großpudeldame und heimlicher Star in den „Häusern im Eichenwäldchen“ in Ottweiler.

Foto: Ruckebier/Schwesternverband

Dunkle Augen, eine nasse Nase und weißes, weiches Fell: Großpudel Lina ist der heimliche Star in den „Häusern im Eichenwäldchen“ in Ottweiler. Ihre Besitzerin, Ulla Ruckebier, arbeitet seit über 30 Jahren in der Wohn- und Betreuungseinrichtung für Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen, wie es in einer Pressemitteilung des Schwesternverbandes weiter heißt.

Seit 1984 ist die gelernte Erzieherin mit sonderpädagogischer Ausbildung im Tagesförderbereich tätig und leitet ihre eigene Gruppe. Das sind etwa fünf Frauen und Männer aus den unterschiedlichen Wohnbereichen mit geistigen- oder Schwerstmehrfachbehinderungen.

Immer mit dabei: die fünfjährige Hündin Lina. „Sie ist bereits der dritte Hund in der Gruppe und ist schon seit dem Welpenalter hier“, erklärt Ulla Ruckebier. „Unsere Bewohnerinnen und Bewohner haben sich an sie gewöhnt und teilweise sogar die Angst vor Hunden verloren. Dank Lina sind für sie andere Hunde inzwischen normal“. Im Gruppenraum hat sie sogar eine eigene Hundehütte: „Auch wenn mal Trubel ist, schläft sie seelenruhig in ihrer Hütte.“

Im Tagesförderbereich werden gemeinsame Mahlzeiten eingenommen, kleineren Hausarbeiten erledigt, Spaziergängen gemacht und Körperpflege durchgeführt, wie es weiter heißt.

Ziel ist es, lebenspraktische Erfahrungen zu sammeln sowie eine Tagesstruktur für die Menschen mit Behinderung aufzubauen und zu festigen. „Meine Arbeitszeit beginnt am Mittag, wenn ich mit den Bewohnern gemeinsam esse und endet nach dem Abendessen“, berichtet die Erzieherin von ihrem Tagesablauf.

Einmal im Jahr fährt die Gruppe gemeinsam mit Ulla Ruckebier und einem ehrenamtlich tätigen Ehepaar aus Steinbach 14 Tage an die belgische Nordsee. Unterwegs sind sie mit einem Kleintransporter mit Anhänger. „Sonst würden wir gar nicht alle Sachen für uns und die Bewohner unterbringen können“, sagt sie. Ziel ist eine Ferienwohnung, barrierefrei und unmittelbar am Strand gelegen. Die Mitreisenden können während dieser Zeit entspannte Urlaubstage genießen, im Meer baden und im Sand spazieren. Mit dabei ist immer Hündin Lina. „Sie ist ein vollwertiges Mitglied dieser Gruppe und tut mit ihrer Anwesenheit den Bewohnerinnen und Bewohnern gut“, freut sich Ruckebier.

Die „Häuser im Eichenwäldchen“ in Ottweiler sind das Kompetenzzentrum für die Betreuung, Förderung und Pflege von schwerst-mehrfach behinderten Menschen im Saarland. Die Einrichtung befindet sich in einem Umstrukturierungsprozess und wird kleinteilig und zielgruppengerecht, an den Bedürfnissen der Bewohner orientiert, neu aufgebaut, so der Schwesternverband weiter. Dazu sind bereits das „Wohnen für Kinder und Jugendliche“ in Ottweiler und zwei Sozialpsychiatrische Wohngruppen in Neunkirchen entstanden. Außerdem wird auf dem Gelände im Eichenwäldchen ein moderner Neubau nach neuesten baulichen Anforderungen realisiert.

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