Ein Brunnen mit Geschichte

Ottweiler · Vor 81 Jahren wurde der Quakbrunnen in Ottweiler eingeweiht. Die Stiftung Denkmalschutz hat ihn nun in das Programm zum Tag des offenen Denkmals aufgenommen. Im Vorfeld dieses Tages am 13. September gibt es Vorträge.

 Das Brunnendenkmal. Foto: Stadt

Das Brunnendenkmal. Foto: Stadt

Foto: Stadt

. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz nahm den Quakbrunnen in das Programm zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 13. September, auf. Dies veranlasste Hans-Joachim Hoffmann, sich mit dem deutschlandweit einzigartigen Brunnendenkmal zu befassen.

In seinen beiden Vorträgen in den Räumen des Stadtgeschichtlichen Museums in Ottweiler , Linxweilerstraße 5, stellt Hoffmann am 13. September um 10.30 und 15 Uhr den Saarbrücker Architekten Ludwig Nobis vor, der in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu den nicht unbedeutenden Architekten des Saarlandes zählte, entwarf er doch unter anderem die Alte Hauptpost in Saarbrücken, die zur Zeit das Kultusministerium beherbergt, und das Rathaus in Püttlingen. Sein Tätigkeitsfeld umfasste neben der Planung öffentlicher Bauten auch die repräsentativer Villen und und Denkmale . Alle Denkmale weisen einen Bezug zu historischen Ereignissen oder Personen auf. Das trifft auch auf den Ottweiler Quakbrunnen zu.

Seine Einweihung erfolgte im Rahmen eines Heimatfestes am 27. Mai 1934, "das sich zu einer grandiosen Treuekundgebung des Saargebietes zum deutschen Vaterlande (gestaltete)." Damit deutet sich die Intention des Heimatfestes bereits an: Es war eine Propagandaveranstaltung der Deutschen Front, Ortsgruppe Ottweiler mit der Stadt Ottweiler , um für die Rückgliederung der Saar an Deutschland zu werben.

Diese Absicht schlug sich auch in der künstlerischen Gestaltung des Brunnens nieder, wobei insbesondere dem Brauch des Pfingstquak eine besondere Bedeutung zukommt, drückt sich in seiner Betonung doch das völkische Element der NS-Ideologie aus. Hoffmann beschreibt das Brauchtum des Pfingstquaks, um aufzuzeigen, dass der NS diesen Volksbrauch als Propaganda missbrauchte. Dank der Unterstützung des Landesamtes für Vermessung, Geoinformation und Landentwicklung, durch Harald Raber, konnten die Brunnenmaße durch terrestisches Laser-scanning ermittelt werden.

Neben der Deutschen Stiftung Denkmalschutz unterstützen diese Veranstaltung das Stadtgeschichtliche Museum und die die KVHS. Sie ermöglichten durch Subskription auch den Druck der Broschüre "Der Quakbrunnen in Ottweiler " die für 14.80 Euro im Anschluss an die Veranstaltungen erworben werden kann.

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