Dirk Boudier Verständnis für Mitmenschen wecken

Ottweiler · In den sieben Städten und Gemeinden des Landkreises Neunkirchen leben 131 000 Menschen, 64 500 Männer und 66 500 Frauen. Und jeder von ihnen ist etwas ganz Besonderes. In dieser Serie stellen wir in lockerer Folge Menschen vor und das, was sie so besonders macht. Heute: Dirk Boudier aus Ottweiler.

 Dirk Boudier macht es Spaß, sich zu engagieren und etwas Gutes zu bewirken. Sowohl im Ehrenamt als auch im Beruf.

Dirk Boudier macht es Spaß, sich zu engagieren und etwas Gutes zu bewirken. Sowohl im Ehrenamt als auch im Beruf.

Foto: Alexander Stier

„Man kann nicht nicht kommunizieren“. Dieser Satz von Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick ist vielen Menschen bekannt. Gerade Menschen in Führungspositionen, aber auch alle, die in einem Team arbeiten oder einfach mit Freunden reden, machen mit dieser Tatsache auch irgendwann Bekanntschaft. Denn auch wenn kein Ton die Lippen eines Menschen verlässt, kommuniziert er doch mit Mimik und Körpersprache. Und genau damit beschäftigt sich Dirk Boudier – und dann noch mit zahlreichen Ehrenämtern.

Nachdem der geborene Illinger seine mittlere Reife auf der Realschule Lebach erreicht hatte, machte er zunächst eine Ausbildung als Steuerfachangestellter und arbeitet auch einige Jahre in diesem Beruf. Irgendwann merkte er aber, dass es ihm mehr Freude bereitetet, mit Menschen zu arbeiten. Und so suchte er sich ein Ehrenamt, das ihm dies ermöglichte. Im Jahr 2010 begann Dirk Boudier für den Kinderhospizdienst Saarland zu arbeiten und betätigte sich dort unter anderem als Organisator für das jährliche Sommerfest. Als sich zu diesem Event das Thema „Mittelalter“ durchsetzte und großen Anklang bei den Besuchern fand, begann der heute 49-Jährige mit der Idee schwanger zu gehen, auch einen Mittelaltermarkt in Illingen durchzuführen. „Mir macht es einfach Spaß, mich zu engagieren und etwas Gutes zu tun. Und gleichzeitig finde ich es auch wichtig, Verantwortung für sich und andere zu tragen.“

In den folgenden Jahren wurde der Mittelaltermarkt immer bekannter und so entwickelte sich die Idee, auch anderen Sparten aus dem Bereich Fantasy und Cosplay eine Möglichkeit im Saarland zu geben, ein Event durchzuführen. Zusammen mit Benjamin Kiehn kam es so zu der heute überregional bekannten und sehr beliebten Fark (Fantasyie und Rollenspielkonvent) in Landsweiler-Reden. Dirk Boudier zeigt sich hier für den bürokratischen Teil der Großveranstaltung verantwortlich und leitet ein großes Team, das sich um die Spendenabwicklung kümmert. „Bei unserer Fark gehen 100 Prozent der Spenden an wohltätige Zwecke, das war uns von Anfang sehr wichtig und ist auch ein Alleinstellungsmerkmal unseres Projektes.“

Und der Ottweilerer ging seinen Weg weiter und entschied sich alsbald dafür, auch im beruflichen Bereich Menschen zu helfen. Nach seiner Prüfung zum Heilpraktiker für Psychotherapie bildete er sich noch weiter fort. Mittlerweile hat er seine eigene Praxis in Illingen. „Ich coache Menschen, die sich gerade in einer schwierigen Phase ihres Lebens befinden und bilde auch weitere Coaches aus im Bereich emotionale Intelligenz.“ Hier geht er auch in Schulen, um junge Menschen spielerisch für die Emotionen anderer zu sensibilisieren. Diese Kurse zum Thema „Mimikresonanz“ führt er ehrenamtlich in den verschiedensten Klassenstufen durch und erhält dabei viel positives Feedback. „Ich versuche, den Menschen einen Perspektivenwechsel zu ermöglichen, um neue Lösungsansätze zu finden. Man muss nicht immer mit dem einverstanden sein, was andere denken oder sagen. Aber man kann versuchen, sie zu verstehen und das kann einen Perspektivenwechsel herbeiführen und so Konflikte vermeiden.“

Und wenn er von diesen zwischenmenschlichen Erlebnissen eine Pause braucht, liest Dirk Boudier gerne mal ein Buch oder wandert mit seiner Freundin, der Stieftochter und dem kleinen Welpen Tinka auf den Pfaden des Saarlandes. „Wenn ich mal eine Auszeit brauche, ziehe ich mich gerne mit einem guten Buch in meinem Lieblingsbuchladen ‚Drachenwinkel‘ in Diefflen zurück. Hier kann ich entspannen und meine Gedanken schweifen lassen.“

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