Wirtschaft Ottweiler Die Stadt im regen Dialog mit dem Gewerbe

Ottweiler · Stadt Ottweiler und Wirtschaftsförderer bieten Unternehmern in Ottweiler einen Informationsaustausch beim Stammtisch an.

 Der Landmarkt ist eine Veranstaltung in Ottweiler, die regelmäßig auch Besucher von außerhalb in die Stadt zieht.

Der Landmarkt ist eine Veranstaltung in Ottweiler, die regelmäßig auch Besucher von außerhalb in die Stadt zieht.

Foto: Stadt Ottweiler/Ralf Hoffmann

In Ottweiler-Zentral und in den Ottweiler Stadtteilen sind vorwiegend kleine und mittlere Unternehmen und Betriebe angesiedelt, darunter traditionsreiche, die wie die neueren Firmen innovativ ihre Zukunft in Angriff nehmen. Die Liste des Gewerbeamtes führt insgesamt 900 Firmen – angefangen vom Ein-Mann-Betrieb mit einer Betriebsstätte in der Garage oder einem Büro im Wohnzimmer bis zum mittelständischen Unternehmen.

Vor dem Hintergrund des allgemeinen gesellschaftlichen Wandels veränderte sich sowohl die Entwicklung und das Bild in der Innenstadt und in den Stadtteilen. So fallen einige, wenige „Zahnlücken“ immer wieder auf, wobei diese Leerstände in vergleichbaren Städten und Gemeinden nicht minder zu finden sind. Firmen expandierten zunächst im Internet und entschieden sich anschließend erst für ein Geschäft in der Altstadt.

Vergleichsweise neu für Ottweiler ist, dass einige innovative Firmen zuerst im Internet erfolgreich expandierten und in einem zweiten Schritt ein klassisches Ladengeschäft in der Altstadt eröffneten.  In der Tat gibt es aus der Altstadt mit oder ohne eigene Internet-Vorgeschichte Erfolgsmeldungen zu berichten, so von den mehrstöckigen Ottweiler Torten, die bis zum Rhein ausgeliefert werden, von der Ottweiler Brautmode oder den Ottweiler Hochzeitsanzügen, die nicht nur saarlandweit gefragt sind. Klar ist, eine Innenstadt wie vor 30, 40 oder 50 Jahren mit dem klassischen Einzelhandelsangebot, getragen von einzelnen Familienunternehmen, wird es voraussichtlich nicht mehr geben, so heißt es weiter. Immerhin, Experten sagen der Gastronomie in kleineren und mittleren Städten ein gutes Wachstumspotenzial voraus, wozu die romantische Altstadt die Kulisse bereits bietet und weiterhin bieten kann. Dienstleistung ist ebenso im Kommen.

Die Stadtverwaltung unter Leitung des Ottweiler Bürgermeisters Holger Schäfer begleitet die allgemeine Entwicklung und führt einen regen Dialog mit Industrie, Handel, Gewerbe und Freiberuflern. In den zurückliegenden Jahrzehnten ging die Stadtverwaltung die Sanierung ihres Stadtkerns an und investierte kräftig in die Substanz, auch dank öffentlicher Fördermittel. Dies zog ein Mehrfaches an privatem Kapitalfluss nach sich, so dass sich inzwischen in der Altstadt vergleichsweise gut leben, wohnen oder arbeiten lässt. Im Rathaus ließ man sich begleitend etwas einfallen, um den Stadtkern zu beleben und setzte unter anderem auf Events. Ob Rosenmarkt, Künstlertreff oder Oldtimermarkt – bei schönem Wetter schauen schon einmal Tausende in Ottweiler vorbei. Die Stadtverwaltung organsiert klassische Publikumsmagneten, wie das Altstadtfest und Kirmes. Gemeinsam mit dem Gewerbeverein geht die Stadt das alljährliche Straßenmusikfestival an. Ohnehin funktioniert die Zusammenarbeit zwischen Rathaus und Gewerbeverein gut.

Mit der herbstlichen Theaterreihe „Spielstark“ kam die Stadt Ottweiler positiv in die Schlagzeilen und schärfte ihr kulturelles Profil. Schritt für Schritt entwickelt sich seit 20 Jahren der Tourismus weiter. Die Stadtführungen mit historisch gewandeten Persönlichkeiten finden beachtlichen Zuspruch. Premiumwanderweg kreuzen das Ottweiler Stadtgebiet. Die vielfältige Museumszene hat mit knapp zehn verschiedenen Einrichtungen etwas zu bieten. Die Zahl der Übernachtungen steigt, die Zahl der Ferienwohnungen ebenfalls.

Die 14 600 Einwohner zählende Stadt besitzt eine einzelhandelsrelevante Kaufkraft von 92 Millionen Euro, kann aber lediglich 40 Millionen Euro in den Mauern der Stadt binden. Der Kaufkraftabfluss ist daher beträchtlich, wie es weiter heißt. Die potenziellen Kunden wohnen zwar in Ottweiler und den angrenzenden Stadtteilen, geben aber in Ottweiler nur einen Teil ihres Geldes aus. Die Stadt Ottweiler zählt zurzeit insgesamt über 5000 sozialversicherungspflichtig Beschäftige (Wohnort) und 3900 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (Arbeitsort). Die Arbeitslosenzahl betrug zu Beginn des Jahres 400, deutlich weniger als im Vorjahr.

Verbesserungen für den Einzelhandel und für die freie Wirtschaft sind machbar: Einen erfahrenen Ansprechpartner findet die Stadtverwaltung in Klaus Häusler, dem Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft im Landkreis Neunkirchen, der die Lage kennt und mit seinem Team Rat und Tat anbietet. Immer wieder ermöglicht die WfG Informationsveranstaltungen, um Interessierten Know-how zu vermitteln.

Demnächst steht ein Stammtisch für kleine und mittlere Unternehmen an, wo alle Fragen rund um die Wirtschaft angesprochen werden können. Ein guter Informationsaustausch, das nähere Kennenlernen, der Ausbau des Netzwerkes und das Nutzen möglicher Synergieeffekte sollen bei dieser Veranstaltung positive Impulse bringen. Die Stadt Ottweiler hofft in Verbindung mit der WfG, möglichst viele Interessierte begrüßen zu können: Termin ist Donnerstag, 17. Mai, 18.30 Uhr, bei der WVO In der Etzwies, Ottweiler, Anmeldung erbeten unter Telefon (0 68 21) 80 01, E-Mail: info@wfg-nk.de.

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