Der Stengelpavillon steht im Fokus

Ottweiler · Der Stengelpavillon in Ottweiler erinnert an das Erbe des bekannten Barockbaumeisters. Für die Monate September und Oktober hat das Stadtmarketing in dem kleinen Schloss eine Vortragsreihe organisiert.

 Der barocke Stengelpavillon lockt unter anderem mit seinem Rosengarten, in dem knapp 100 Arten zu bewundern sind. Foto: Ralf Hoffmann/Stadt Ottweiler

Der barocke Stengelpavillon lockt unter anderem mit seinem Rosengarten, in dem knapp 100 Arten zu bewundern sind. Foto: Ralf Hoffmann/Stadt Ottweiler

Foto: Ralf Hoffmann/Stadt Ottweiler

Das Witwenpalais, das Portal der evangelischen Kirche und der Stengelpavillon sind Zeugen aus der Zeit des Barocks. In diesem Jahr gerät der Pavillon, in dem auch Trauungen möglich sind, wieder in den Blickpunkt.

Der Stengelpavillon an der B 41 in Ottweiler erinnert an das Erbe des großen Barockbaumeisters Friedrich Joachim Stengel und steht im Kontext mit zentralen Projekten wie der Ludwigskirche und dem Ludwigsplatz in Saarbrücken, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt weiter. Das kleine Schloss in Ottweiler erlebte eine wechselvolle Geschichte. Der Stengelpavillon war seit 1987 Sitz des Kirchenkreises Ottweiler , inzwischen Saar-Ost genannt, der sich aber nun in Neunkirchen befindet. Die früheren Büroräume stehen leer. Unter dem Dach des historischen Gebäudes sind gleichwohl weiterhin angesiedelt: das Kirchenkreisarchiv, eine entsprechende Bibliothek, eine Sammlung jüdischer Kultgegenstände und Materialien des Gustav-Adolf-Werkes (GAW), der Zweiggruppe des Kirchenkreises. Das GAW mit Hauptsitz in Leipzig hilft evangelischen Christen, die in der Diaspora leben. Der Kirchenkreis erwarb 1987 das historische Anwesen von der Stadtverwaltung Ottweiler und investierte im Sinne und in der Tradition von Stengel in die Bausubstanz.

Manchem ist die kulturhistorische Reihe aus dem Jahre 2008 erinnerlich, als auf die Errichtung des kleinen Jagd- und Lustschlosses vor 250 Jahren zurückgeschaut wurde. Pfarrer i. R., Hartmut Thömmes, der als historisch gewandeter Hofprediger Touristen in Ottweiler begeistert, begleitete die genannte Reihe und verwaltet weiterhin die erwähnten Einrichtungen. Der Name Kirchenkreis Ottweiler besaß Tradition. Diese reicht sogar bis ins Jahr 1575 zurück, dem Zeitpunkt der Einführung der Reformation, als der Kirchenkreis identisch mit der Grafschaft Ottweiler war. Später erfuhr der Kirchenkreis in seinem Zuschnitt ständige Veränderungen. Der Name blieb über verschiedene Epochen hinweg weitgehend erhalten. Im Zuge einer Verwaltungsreform wurde er am 1. April 2010, verbunden mit nochmaligen Gebietsveränderungen, in den Kirchenkreis Saar-Ost umbenannt.

Der Ottweiler Rosengarten an der B 41, der seit dem Jahr 2000 besteht, ist ein grünes Gemeinschaftswerk des Heimat- und Verkehrsvereins unter der damaligen Leitung von Professor Arnold Peiter und seiner Frau Christel, des Landkreises Neunkirchen, der Stadt Ottweiler , der damaligen Rosenfreunde unter der Leitung von Gerhard Müller und zahlreicher Sponsoren. Sie alle sorgten für den Bestand der Anlage. Die Stadt sieht sich für den Erhalt und die Pflege des Gartens in Verbindung mit dem Heimat- und Verkehrsverein weiterhin in der Verantwortung.

Die Blütenpracht zieht im Sommer zahlreiche Gäste an. Hochzeitspaaren und ihren Fotografen dienen der Park und der Pavillon als romantische Kulisse für stimmungsvolle Aufnahmen.

Fast 100 Rosensorten sind dort in unmittelbarer Nähe der Blies zu bewundern. Alter Baumbestand beeindruckt. Die Grünfläche umfasst 1200 Quadratmeter. So erinnern der historische Pavillon und der Rosengarten weiterhin an die Barockzeit und laden immer wieder zu einem Besuch ein.

Im Zusammenhang mit den Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen und dem Netzwerk "Barock - Nur schöner Schein?" hat das Ottweiler Stadtmarketing für dieses Jahr eine Vortragsreihe konzipiert. Hierzu wurde auch mit dem Verein für das stadtgeschichtliche Museum Ottweiler kooperiert (siehe "Auf einen Blick"). Die Vorträge finden statt im Stengelpavillon, Bliesstraße 2 , in Ottweiler .

Zum Thema:

Auf einen BlickRendezvous mit dem Barock: Barocker Spaziergang durch Ottweiler (Hofprediger Hartmut Thömmes) 28. September, 17 Uhr, Treffpunkt: Quakbrunnen; Schlosshof.Pfarrer Woytt - Muster eines barocken Theologen (Professor Horst Schiffler) 5. Oktober, 20 Uhr.Barock à la carte - Kartografie im Fokus von Kunst und Technik (Harald Raber) 12. Oktober, 20 Uhr.Fürst Ludwig und seine große Liebe - ein szenischer Vortrag (Klaus Burr, Brigitte Meister) 19. Oktober, 20 Uhr.Generalbaumeister Stengel und Ottweiler (Dieter Robert Bettinger) 26. Oktober, 20 Uhr. red

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