„Der frühe Angler fängt den Fisch“

Ottweiler · In einer Sommer-Serie stellt die SZ Weiher im Kreis Neunkirchen vor. Als viertes von zwölf Stillgewässern ist das Forellenparadies in Ottweiler an der Reihe. Hier kommen Angler und Grillfans gleichermaßen auf ihre Kosten.

 Verborgen und idyllisch zugleich liegt das Forellenparadies in Ottweiler. Unser Bild zeigt den stolzen Betreiber der Angelanlage Michael Türk. Foto: Andreas Engel

Verborgen und idyllisch zugleich liegt das Forellenparadies in Ottweiler. Unser Bild zeigt den stolzen Betreiber der Angelanlage Michael Türk. Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

Es ist ein unscheinbares Idyll, das nicht jedem Ortsansässigen bekannt sein dürfte. Die Weiheranlage Forellenparadies in Ottweiler umfasst zwei Gewässer und ist für Angel- und Partyfans genau das Richtige. Hier sorgt der Gellerbach, der 800 Meter oberhalb der Anlage entspringt, für frischen Wasserzulauf. Autofahrer finden das von Wald und Wiesen umgebene Gebiet über die Bundesstraße 41. Für Fußgänger dauert es etwas länger: Wer am Ende der Seminarstraße auf den Pfad Wilhelmsteich abbiegt, gelangt nach fünf bis zehn Minuten zum Forellenparadies. "Die schönste Weiher-anlage Deutschlands" nennt sie Michael Türk, dessen Familie das Forellenparadies seit Anfang der 90er Jahre betreibt. Den Weiher an sich gibt es seit 1972.

Kennzeichnend für das Forellenparadies ist die großzügige Wasserfläche von 7000 Quadratmetern und ein Motto: "Der frühe Angler fängt den Fisch." Das versichert Türk gleich zu Beginn. Und er meint es wortwörtlich. Jeden Morgen ab 7 Uhr gehen die ersten Würmer baden. Von der Bernhardiner-Hündin Shariva, die das Haus hütet, lassen sich Marcel Meiser aus Schiffweiler und seine Anglerkollegen nicht beirren. Auch nicht vom Spott, der einigen Hobbyanglern entgegenschlägt. "Viele denken, ich sitze nur da und trinke mein Bier. Aber das ist harte Arbeit", sagt der 65-Jährige. Der Fischfang erfordere viel Geduld, die richtige Technik und Durchhaltevermögen. Ein Tagesschein bis 17.30 Uhr kostet 20 Euro. Stephan Michels ist ein leidenschaftlicher Angler aus der Region. Das Forellenparadies habe er vor mehr als zehn Jahren "rein zufällig, durch den Tipp eines Bekannten" entdeckt. Seitdem fahre er regelmäßig an den Weiher. Hier hat der 46-Jährige bereits Angler aus Frankfurt oder Kassel getroffen. Eine lange Anfahrt garantiere jedoch noch lange keinen üppigen Fang. "Das ist sehr unterschiedlich. Wer Glück hat, fängt mehr als zehn Forellen. Das kommt aber eher selten vor", sagt Michels. Ein gültiger Fischereischein sei die Grundvoraussetzung. Das betont auch Inhaber Türk. Der Tierschutz werde in seinem Paradies großgeschrieben. "Hier gibt es keine Trophäen-Angler. Was geangelt wird, wird auch gegessen", sagt Türk. Und gegessen wird einiges: Neben dem Hauptweiher hat Türk einen kleinen Teich mit Saiblingen angelegt, die er für die Angler in den Weiher wirft. Auch Forellen und Edelkrebse werden in Becken auf dem Gelände gezüchtet.

Für Anfänger gibt es unterhalb des Forellenweihers, der gleich beim Betreten des Geländes zu sehen ist, den sogenannten Kilo-Weiher. Die Beschreibung auf der Webseite ist ermutigend: "Wenn Sie nicht gerade alles falsch machen, fangen Sie dort auch als Laie so viele Fische , wie Sie brauchen."

Von 19 bis 6 Uhr früh ist es nach vorheriger Anmeldung erlaubt, nachts zu angeln. Das ist vor allem dann ratsam, wenn nachtaktive Fischer wie Zander, Karpfen oder Lachsforellen an den Haken sollen.

Doch das Forellenparadies bietet auch etwas für Nicht-Angler. Die Anlage verfügt über eine kleine Schutzhütte mit überdachter Terrasse und Sitzmöglichkeiten. Die Weiheranlage sei ein beliebter Treff für junge Menschen, sagt Inhaber Türk. Geburtstagsfeiern oder Junggesellenabschiede würden dort gerne gefeiert. Übernachten können die Gäste in einer kleinen Hütte direkt am Weiher. Vor allem für Saarländer unabdingbar: Im Forellenparadies können insgesamt sieben Grills geschwenkt werden. "Wir haben einen Grill für Fische und einen für Spanferkel. Hier hat alles seine Ordnung."

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