Den Spaß an der Pfeife immer behalten

Lautenbach. Während Peter Josef Allerchen am vergangenen Sonntag für 55 Jahre Schiedsrichtertätigkeit vom Saarländischen Fußballverband ausgezeichnet wurde, muss seine Frau noch ein Jahr warten, dann feiert auch sie ein Jubiläum. "Denn sie hat 1962 die Aufgabe, mir meine Tasche zu packen, von meiner Mutter übernommen", erzählte Allerchen

Lautenbach. Während Peter Josef Allerchen am vergangenen Sonntag für 55 Jahre Schiedsrichtertätigkeit vom Saarländischen Fußballverband ausgezeichnet wurde, muss seine Frau noch ein Jahr warten, dann feiert auch sie ein Jubiläum. "Denn sie hat 1962 die Aufgabe, mir meine Tasche zu packen, von meiner Mutter übernommen", erzählte Allerchen."Wohl nur deshalb hattest du auch immer saubere Schuhe dabei", scherzten seine Kollegen, die ebenfalls zur Feierstunde in die Begegnungsstätte nach Lautenbach von Pascal Prowald, dem Schiedsrichterobmann der Gruppe St. Wendel eingeladen worden waren. Prowald und Allerchen kennen sich gut, hat Prowald doch den 74 Jahre alten Schiedsrichter vor einigen Jahren in seinem Amt als Obmann beerbt. "Hier war es auch meine Frau, die mich gebeten hat, ein wenig kürzer zu treten. Also halte ich es jetzt so, dass ich immer da bin, wenn ich gebraucht werde."

Und Allerchen ist gerne da, es macht ihm noch immer viel Spaß, Spiele zu leiten. Den Spaß an der Pfeife, den muss man unbedingt haben, sonst hält man das nicht durch, waren sich die Schiris am Sonntagmorgen einig. "Wenn einer aus der Mannschaft oder auch der Trainer mal die Pfeife in den Mund nimmt, ist alles okay. Aber sobald du den Kittel anhast, wird die Lage direkt angespannter", erzählte Edwin Baldes.

Aus Jux mitgemacht

Er hat vor fünf Jahrzehnten eigentlich nur einen Freund zum Schiedsrichterlehrgang gefahren. "Aus Jux hab ich dann auch mitgemacht, dass ich 50 Jahre aktiv als Schiedsrichter bin, hätte ich nie gedacht." Geehrt wurden aber nicht nur die "Altgedienten", auch der Nachwuchs an der Pfeife wird an solch einem Morgen in den Mittelpunkt gestellt. Das sei, so Prowald auch wichtig, denn so rosig sähe es mit der Zukunft der Schiedsrichter nicht aus.

"Noch ist es ganz gut, doch uns fehlen die Leute zwischen 30 und 45 Jahren. Und die Jungen spielen oft noch aktiv und da ist es schwierig, beides zu schaffen." Vor allem auf die Vereine zählt Prowald in Zukunft. Einige hätten schon gemerkt, wie wichtig neben der Förderung des Sports die Förderung der Schiedsrichter sei. "Allerdings", so mahnte er, "es gibt Vereine, die melden Mannschaften bis zum Abwinken, interessieren sich aber kaum dafür, wo die Schiedsrichter herkommen sollen." cim

Auf einen Blick

Geehrt wurden: Fünf Jahre: Michael Spengler (SF Winterbach), Kai Uwe Kinne (SG Ottweiler), Jörg Knauber (TuS Fürth); 15 Jahre: Fabian Fanz (SV Bliesen), Björn Heisig (SV Hofeld) alle 15 Jahre; 20 Jahre: Pascal Prowald (FC Lautenbach); 25 Jahre: Horst-Josef Breyer (SV Namborn); 50 Jahre: Edwin Baldes (SV Baltersweiler); 55 Jahre: Peter Josef Allerchen (SV St. Wendel), Ehrenschiedsrichter Karl Heinz Linnenweber (SG Ottweiler). cim

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