Den jüdischen Friedhof entdecken

Ottweiler · Am 11. Juni bieten Klaus Burr und Hans-Joachim Hoffmann eine Führung an.

 Hans-Joachim Hoffmann erklärt auch die Grabinschriften. Foto: Hoffmann

Hans-Joachim Hoffmann erklärt auch die Grabinschriften. Foto: Hoffmann

Foto: Hoffmann

Während die Stadtführungen, gestaltet von historischen Figuren, die "Glanzzeiten" der historischen Entwicklung Ottweilers aufzeigen, erinnern die Führungen über das "unbequeme Denkmal Jüdischer Friedhof" an eine dunkle Seite der Stadtgeschichte, nämlich an das Werden und die gewaltsame Auslöschung des jüdischen Lebens, wie die Stadtpressestelle Ottweiler mitteilt.

Die Referenten stellen jedoch nicht den letzten Aspekt in den Mittelpunkt ihrer Erläuterungen, sondern sie bemühen sich darum, einerseits die untergegangene Kultur des Judentums, zwar eingegrenzt auf den jüdischen Totenkult und die Grabkultur, andererseits den Besuchern den positiven Beitrag der jüdischen Gemeinde Ottweiler während der Dauer ihres Bestehens zu vermitteln. Dabei lassen sie sich von der Überzeugung leiten, die August Bebel (1840 - 1913), der Mitbegründer der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, als notwendig für politisches Gestalten formulierte: "Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten." Neben der beispielhaften Skizzierung der Lebenswege der Familie Levy gibt Hoffmann Informationen zu Grabinschriften und einzelnen Symbolen. Erfreut zeigten sich die Initiatoren der Friedhofsführungen, dass abermals ein Gast aus Israel einen Deutschlandaufenthalt nutzte, um von Offenbach aus einen Abstecher zum Grab seiner Urgroßeltern auf dem Jüdischen Friedhof Ottweiler zu machen: Gil Michels besuchte am 15. Mai Ottweiler. Die Führung über den jüdischen Friedhof Ottweiler erfolgt in Kooperation mit der KVHS Neunkirchen. Aus organisatorischen Gründen bittet die KVHS um Anmeldung. Eine Teilnahme ist jedoch auch ohne Anmeldung bei der KVHS möglich.

Treffpunkt um 15 Uhr: Aufgang zum Friedhof in der Straße Maria-Juchacz-Ring (zirka 80 Meter hinter der Abzweigung Karl-Marx-Straße); Nähe Awo-Wohnheim. Dauer: rund eine Stunde.

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