„De Kaschde“ feierte Geburtstag

Ottweiler · Das Gymnasium Ottweiler, ehemals Evangelisches Schullehrerseminar, wurde am 16. Juli 140 Jahre alt. Am Freitag blickte man beim Festakt im Schlosstheater sowohl in die Vergangenheit als auch in die Zukunft.

 Festakt im Schlosstheater: Statt einer klassischen Festrede führten die Schüler szenisch durch 140 Jahre Geschichte. Foto: Andreas Engel

Festakt im Schlosstheater: Statt einer klassischen Festrede führten die Schüler szenisch durch 140 Jahre Geschichte. Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

Eine große Gemeinsamkeit haben all jene, die am Freitagabend ins Schlosstheater strömten: Jeder einzelne fühlt sich dem Gymnasium Ottweiler (GO) verbunden. Anlässlich des 140-jährigen Bestehens des Gymnasiums - von 1874 bis 1924 war es Evangelisches Schullehrerseminar - lud die Schulgemeinschaft zum Festakt. Rebecca Spurk, Leiterin der sogenannten "höheren Lehranstalt", freute sich über die 330 Gäste. Erst als der Landkreis Neunkirchen 1992 die Trägerschaft für das Gebäude übernahm, erhielt die Lehranstalt den Namen "Gymnasium Ottweiler ". Landrätin Cornelia Hoffmann-Bethscheider betonte, dass sie Einige kenne, die dem GO verbunden seien: "Absolventen sind im ganzen Saarland vertreten und das ist ein gutes Zeichen."

Die vielen Auszeichnungen stünden für eine "sehr lebhafte Schule". Schulleiterin Rebecca Spurk setze sich nachhaltig für "ihre" Schule ein. "Das Geld ist aber leider nicht immer so da, wie die Schüler es verdienen", sagte die Landrätin. Kathrin Andres vom saarländischen Ministerium für Bildung und Kultur gratulierte dem GO im Namen des obersten Dienstherrn. Dabei habe Andres ihre ganz eigenen Erinnerungen: "Als Referendarin im Fach Chemie habe ich mich am Gymnasium Ottweiler immer gut aufgehoben und unterstützt gefühlt." Eine externe Bewertung vor drei Jahren habe ergeben, dass die weiterführende Schule innovative Wege einschlage und die Schulzufriedenheit ungewöhnlich hoch sei. Schülersprecherin Michelle Müller unterstrich letzteres, indem sie frei heraus sagte, dass sie sehr gerne Schülerin des GO sei.

Gerade weil die Schule so klein ist, sei sie etwas Besonderes; Schulleiterin Rebecca Spurk kenne jeden Schüler beim Namen. Dass das GO musikalisch gut aufgestellt ist, bewiesen während des Festakts das Instrumental-Ensemble Let's Make Music und der Chor Young Voices; künstlerisch war der "Gegenentwurf" zu einer klassischen Festrede. In einer fast 70-stündigen Arbeit verfasste Deutschlehrerin Karin Welter das abwechslungsreiche "Statt einer Festrede . . .". Elf Schüler der elften Klasse traten mit dem Publikum eine kleine Zeitreise an und verwoben die Schulgeschichte etappenweise mit der Weltgeschichte. Die beiden Weltkriege gingen etwa nicht spurlos an der Schule vorbei; Räume dienten als Truppenunterkunft oder Feldlazarett. Heute, so die elf Schüler einstimmig, sei das GO aufgrund des großen Angebots "eine Schule mit Profil".

Obwohl die Schulzeit bei Stefan Mörsdorf , Geschäftsführer der Europäischen Akademie Otzenhausen und Abijahrgang 1980, schon etwas zurückliege, erinnere er sich gerne an seine Jahre am GO: "Die Schulzeit ist eine besondere Zeit und ich habe sie genossen. Vielleicht erklärt das auch mein schlechtes Abitur." Das GO habe schon immer Schüler mit Ecken und Kanten willkommen geheißen und genau diesen guten Geist solle sich "de Kaschde" (in Anlehnung an die Form des heutigen "Altbaus" aus Sandstein) auch künftig bewahren. Außer dem Festakt gab es am Samstag ein großes Schulfest. Leinwände, auf denen alle unterschreiben konnten, werden an die 140-Jahre-Feier erinnern.

gymnasium-ottweiler.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort