Ottweiler Krankenhaus ist zum Jahresende Geschichte „Konzern hinterlässt verbrannte Erde“

Ottweiler · Der CDU-Ortsverband Ottweiler ist vom Verhalten des Krankenhausträgers Marienhaus tief enttäuscht.

 Die Marienhausklinik in Ottweiler.

Die Marienhausklinik in Ottweiler.

Foto: Ruppenthal

Zum Jahresende muss der CDU-Ortsverband Ottweiler eine für die Stadt traurige Feststellung machen: Nach 110 Jahren ist das Ottweiler Krankenhaus als Akutklinik de facto Geschichte. Das schreibt der Ortsverband in einer Mitteilung. Nach einer großen Typhus-Epidemie in Ottweiler am 1. Mai 1910 eröffnet, schließen seine Pforten nun mitten in einer weltweiten Corona-Pandemie. Am 7. Dezember 2020 zog mit der „Inneren“ die letzte Fachabteilung einschließlich Herzkathederlabor in das Marienkrankenhaus nach St. Wendel um, heißt es weiter. „Für die im Marienhauskonzern dafür Verantwortlichen ist das kein Ruhmesblatt, denn sie hinterlassen in Ottweiler verbrannte Erde“, bilanziert der CDU-Ortsvorsitzende Markus Schley das Ende der Ottweiler Krankenhausära. Und sagt weiter: „Wir haben für den Erhalt unseres Krankenhauses gekämpft und alles getan, was wir als CDU-Ortsverband tun konnten. Allein, der wirtschaftliche Profit wurde bei Marienhaus letzten Endes höher eingestuft als der Erhalt eines intakten Krankenhauses für die Menschen in unserer Region.“ Die CDU erinnert daran, dass von den Marienhaus-Managern die sich verschärfende Coronakrise im März dazu ausgenutzt worden sei, um von heute auf morgen zwei große Abteilungen aus dem Ottweiler Haus nach St. Wendel auszulagern. Das geschah ohne vorherige Ankündigung, und selbst die eigenen Beschäftigten erfuhren erst tags zuvor davon, so die CDU. „All die wohlklingenden Formulierungen aus dem Leitbild von Marienhaus waren Makulatur. Stattdessen sanierte sich der Konzern im Schatten von Corona, indem er mit Ottweiler und Losheim zwei seiner bisherigen Standorte aus der Akutversorgung im Saarland herausnahm. Von Transparenz war im Vorfeld der Entscheidungen von dieser Tragweite keine Spur“, stellt Markus Schley enttäuscht zum Verhalten des Krankenhausträgers fest.