Bürgermeister-Kandidat SPD-Mann will mehr Geld in die Stadt bringen

Ottweiler · Gerd Rainer Weber (53) geht bei der Bürgermeisterwahl in Ottweiler für die Sozialdemokraten ins Rennen.

 Gerd Rainer Weber (SPD) aus Ottweiler tritt gegen Amtsinhaber Holger Schäfer bei der Bürgermeisterwahl an.

Gerd Rainer Weber (SPD) aus Ottweiler tritt gegen Amtsinhaber Holger Schäfer bei der Bürgermeisterwahl an.

Foto: Engel

Wo er den Amtsinhaber packen will, steht für Gerd Rainer Weber außer Frage: „Eine Kommune muss sich weiterentwickeln, das fehlt in den letzten Jahren.“ Der SPD-Kandidat für das Bürgermeisteramt in Ottweiler (bis 2017 war er für die Piraten-Partei unterwegs) verweist auf den Slogan seiner Werbekampagne: „Ottweiler kann mehr.“ Das Argument, es fehle an den finanziellen Möglichkeiten, sei das Argument von Bürgermeister Holger Schäfer (CDU) in den vergangenen Jahren gewesen. Doch die Rechtfertigung „Sanierungskommune“ steche nicht. Das zeige die Entwicklung in benachbarten Kommunen wie Neunkirchen, Illingen oder Merchweiler. Weber: „Dort sind Dinge entwickelt worden, die man sehen kann. Es gibt Geld, es ist abrufbar. Man muss es aber besorgen.“ Dass er noch gar nicht so lange für die Sozialdemokraten unterwegs ist, sieht der Wahlkämpfer nicht als Problem. Er wollte politisch aktiv bleiben, als es mit den Piraten bergab gegangen sei. Inhaltlich passe es mit der SPD, sagt er.

In diesem Zusammenhang hofft der Herausforderer auch auf den Saarland-Pakt. Mit ihm zeige sich Licht am Ende des Tunnels. Weber im Wahlkampf-Modus: „Den gibt es auch Dank der SPD. Bei der CDU wurden zuvor nur Schulden abgebaut, und das zu einem schlechten teuren Preis.“ Jetzt entstehe Platz für Investitionen. Um die besonderen Bedingungen der Stadt Ottweiler weiß Weber: „Wir sind kein Handels- und kein Gewerbezentrum.“ Auf halbem Weg zwischen Neunkirchen und St. Wendel könne sich die Stadt nur behaupten als Ort, an dem die Menschen gerne wohnten. Genau das wolle er ausbauen, wenn er als Bürgermeister in die Lage des Gestaltens versetzt werde.

Dazu gehöre auch, den Bildungsstandort zu erhalten und auszubauen. Kita-Plätze, gebundene Ganztagsschule spricht der Sozialdemokrat an. Die Innenstadt weiterzuentwickeln hält Weber ebenfalls vor einen zentralen Punkt: „Das betrifft Handel und Gastronomie, dringend benötigt werden aber auch moderne alternative Wohnkonzepte für Senioren.“ Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) habe in Kirkel mit einem Wohndorf bereits gezeigt, wie so etwas funktioniere. Weber: „Ein solches Konzept sieht mehr vor als ein Seniorenheim.“ Es richte sich an Menschen, die noch mobil sind, aber bestimmte Leistungen hinzubekommen. Ein vergleichbares Modell könne auch in Ottweiler mit Hinblick auf eine alternde Gesellschaft zum Tragen kommen.

Die Altstadt habe sich zuletzt positiv entwickelt. In den vergangenen zwei Jahren, sagt Weber, sei neue Gastronomie dazugekommen. Das wirke belebend auf den Stadtkern. Allerdings gibt es da noch die leidige Verkehrsproblematik, im Stadtrat immer wieder ein Zankapfel. Rathaus-Platz und Enggass, sagt der SPD-Kandidat, seien Ende der 70er Jahre mit viel Förderung vom Bund als Fußgängerzone vorgestellt worden. Allerdings sei die Widmung nicht vollzogen worden. „Der Streit ist ein formeller“, erläutert Weber, „auf den Rathaus-Platz gehören keine Autos. Es ging 40 Jahre ohne.“ Auch in diesem Zusammenhang gelte: „Wir brauchen ein funktionierendes Konzept für die Altstadt. Die Dinge müssen angepackt werden.“ Wenn es nach Weber geht, mit ihm als künftigem Bürgermeister der Stadt Ottweiler.

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