Früh am Morgen, wenn ganz Ottweiler noch schläft, dann ist seine Zeit. Dann werkelt und mischt, rührt und kombiniert Luciano Di Bartolomeo, was Fantasie und Geschmackssinn hergeben. Dann, wenn die Altstadt der ehemaligen Residenzstadt langsam erwacht, hat er sein wichtigstes Tagwerk bereits getan: frisches Eis hergestellt. Meist bereits um 5 Uhr – „das ist hier fast wie beim Bäcker“ – steht er in der Eisküche seines Ladens La Passione del Gelato, den er vor fünf Jahren übernommen hat. Immer allein. „Da lasse ich mir nicht gerne dabei zusehen, da muss ich einfach alleine sein“, sagt der 37-Jährige. Denn Di Bartolomeo macht nicht einfach nur Eis. Er kreiert. 95 Sorten, so schätzt er, hat er mittlerweile im Repertoire. Logisch, dass die nicht immer alle jeden Tag im Angebot sind. Die gängigen Sorten, Vanille, Erdbeer, Schokolade und Co., die gibt es immer. Aber dazu kommen auch immer noch Sorten, wie man sie eher selten findet. Passionsfrucht mit Mango und Minze, Rookie-Eis – ein hellrosa Schokoeis aus einer natürlich rosafarbenen Kakaobohne, Zuppa Inglese – mit selbst gebackenem in Likör getränktem Kuchen, um nur einige Beispiele zu nennen. Am Tag des SZ-Besuches gab es wieder was Neues: Yogurette-Eis. Da hatte Lebensgefährtin Dewa Ruschel die Idee. Mehr oder weniger. „Wie wäre es denn mal mit Yogurette-Eis“, hatte sie, die gerne mal Anstöße gibt, so gefragt. Für Di Bartolomeo heißt es: Gehört, probiert – und voilà. Die nächste Sorte ist im Repertoire.