Bahnhof ein „Megaprojekt“ für Ottweiler

Ottweiler · An seinem persönlichen Motto „Gemeinsam für Ottweiler“ hält Bürgermeister Holger Schäfer auch im dritten Jahr seiner Amtszeit fest. Parteiübergreifend will er die Stadt 2015 voranbringen.

 Rund um den Ottweiler Bahnhof tut sich in diesem Jahr einiges. Foto: Andreas Engel

Rund um den Ottweiler Bahnhof tut sich in diesem Jahr einiges. Foto: Andreas Engel

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 Holger Schäfer ist seit 27 Monaten Bürgermeister. Foto: Stadt

Holger Schäfer ist seit 27 Monaten Bürgermeister. Foto: Stadt

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 Auch die Ottweiler Straßenbeleuchtung wird auf LED-Lampen umgerüstet. Symbolfoto: dpa

Auch die Ottweiler Straßenbeleuchtung wird auf LED-Lampen umgerüstet. Symbolfoto: dpa

. Gerade einmal 400 000 Euro Kredit kann die Stadt Ottweiler 2015 für Investitionen aufnehmen. "Mit dem Geld bauen andere ein Haus." Bürgermeister Holger Schäfer macht mit dem Vergleich deutlich, wie limitiert der Handlungsspielraum notleidender Kommunen geworden ist. Ottweiler gehört als Haushaltssanierungskommune seit 2011 zu diesem immer größeren Kreis im Saarland. Das Defizit beträgt jährlich 1,3 Millionen Euro , demnach müssen 130 000 Euro eingespart werden. "Das kriegen wir auch 2015 wieder hin", erklärt der Verwaltungschef im Gespräch mit unserer Zeitung. Insgesamt wurden sogar schon 700 000 Euro eingespart, sodass man mit 105 000 Euro über dem Plan liege. "Wir haben also den Rotstift richtig kräftig angesetzt." Aber jetzt werde es richtig schwierig, zumal auch die Kreisumlage wieder steigen werde und die Gewerbesteuer zwar stabil sei, aber traditionell unter Landesdurchschnitt.

"Weniger Einnahmen, mehr Ausgaben", bringt Schäfer die kommunale Lage auf den Punkt. Da kann es doch keinen Spaß machen, eine Stadt wie Ottweiler , deren Grundfläche mit 45 Quadratkilometern sogar ein bisschen größer als Saarlouis ist, zu verwalten, oder? Der Christdemokrat Schäfer lächelt ob dieser Frage. Der ehemalige Oberstleutnant ist nicht vor 27 Monaten Bürgermeister von Ottweiler geworden, um Spaß zu haben. Da ist eher Pragmatismus angesagt, um das eigene Potential auszuschöpfen, möglichst viele Fördermittel von Dritten wie Bund, Land und EU zu ergattern und im Übrigen doch noch auf die Einsicht der Regierenden in Bund und Land zu hoffen, dass die Kommunen schlicht und ergreifend mehr Geld brauchen, um überlebensfähig zu sein.

Apropos Zuschüsse. Die Zuwendungsbescheide für den Bahnhof Ottweiler seien Ende des Jahres eingetroffen, 2015 geht letztendlich die Sanierung los. "Der Bahnhof ist ein Megaprojekt für Ottweiler in den nächsten zwei Jahren", betont Schäfer. Beginnen werde die Stadt mit dem Bahnhofsgebäude selbst, die Bahn wolle die Fußgängerbrücke sanieren und die Gleise behindertengerecht ausbauen. Über eine Million Euro ist für das Projekt Bahnhof veranschlagt. Ähnlich viel Geld, nämlich 775 000 Euro , muss für die Erfüllung einer EU-Verordnung in die Hand genommen werden. Ottweiler wird Zug um Zug seine alten Straßenlampen auf LED-Leuchten umstellen. Bis März tauscht Energis 1022 Lampen aus, die neuen sind dann dimmbar. Der Strom dazu wird mehr und mehr aus Windkraft produziert. Zu den fünf bestehenden Windkrafträdern kommen sieben weitere auf Ottweiler Bann, berichtet Schäfer. Auch das Nahwärme-Projekt in Fürth, das wohl im Februar ans Netz geht, trägt zu einer weiteren Versorgung mit erneuerbaren Energien bei.

Bereits für 2014 angekündigt war die Sanierung der St. Rémy-Brücke, die mit 670 000 Euro veranschlagt ist. "Aus Rücksicht auf die Verkehrsteilnehmer haben wir diese Maßnahme in 2015 geschoben, bis die B 41 fertig ist", erläutert der Bürgermeister. Nichts Neues gibt es in Sachen Sporthalle Im Alten Weiher, die bekanntlich seit über einem Jahr gesperrt ist. Ohne entsprechende Fördermittel könne die 1,2-Millionen-Euro-Sanierung nicht in Angriff genommen werden.

Am nächsten Freitag wird Ottweilers Bürgermeister Holger Schäfer den geladenen Gästen beim Neujahrsempfang berichten, was auf die Stadt 2015 zukommt. Sein eigenes Motto wird indes dasselbe sein wie im Januar 2014 und den Jahren zuvor: "Gemeinsam für Ottweiler !" Denn auf kommunaler Ebene mache es nur Sinn, wenn alle an einem Strang ziehen. "Und das parteiübergreifend."

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