Auf der Jagd nach Kakaofrüchten und Sonnensteinen

Ottweiler · Nur wer seine Arbeiter geschickt einsetzt und die Macht der Götter für sich zu nutzen weiß, wird reich belohnt werden: Das Legespiel „Cacao“ ist für die ganze Familie geeignet. Bei der Spielelagune ließen sich elf Spieler in die exotische Welt der „Frucht der Götter“ versetzen.

 Die Lagune-Spieler bereiteten sich in Ottweiler auf die Deutschen Meisterschaften vor. (v.l.): Ralf Seifert, Franziska Kiefer, Nina Zahn, Joachim Müller, Inge Rudolf und Alexander Zima. Foto: Andreas Engel

Die Lagune-Spieler bereiteten sich in Ottweiler auf die Deutschen Meisterschaften vor. (v.l.): Ralf Seifert, Franziska Kiefer, Nina Zahn, Joachim Müller, Inge Rudolf und Alexander Zima. Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

. Als Hauptbestandteil von Schokolade genießt er eine hohe Wertschätzung in der Bevölkerung. Dass man mit Kakao auch spielen kann, dürfte den meisten neu sein. Selbst für die versierten Spielfüchse der Spielelagune Saar war das bis Freitag der Fall, nur zwei der elf anwesenden Mitglieder kannten das im Frühjahr erschienene Brettspiel. Was die vier Frauen und sieben Männer nicht daran hinderte, am "Cacao"-Turnier teilzunehmen - eines von bundesweit 24. Ausgelobt wurde das Turnier vom kleinen Verlag Abacus Spiele, dem mit dem Kartenspiel "Hanabi" 2013 ein Überraschungserfolg geglückt war.

Mit Knabberzeug, Heißgetränken in Thermobechern und Sprudelflaschen bestens gerüstet für eine lange Spielenacht, scharte man sich anfangs um den Vorsitzenden Udo Möller, der die Regeln erklärte. Cacao entführt die Spieler in die exotische Welt der "Frucht der Götter". Sie schlüpfen für die Dauer des Spiels, etwa 20 bis 30 Minuten, in die Rolle der Stammeshäuptlinge, die ihre Völker durch den Handel mit Kakao zu Ruhm und Wohlstand führen wollen. Als Legespiel für die ganze Familie konzipiert, ist das Regelwerk schnell erklärt. Dann wird gelost: Man teilt sich in drei Gruppen auf. Nach drei Spielrunden treten die jeweiligen Sieger zur Finalrunde an.

Während an den Tischen im Sitzungszimmer des Rathauses fleißig Goldsteine, Kakaobohnen und Sonnensteine gehortet und wieder eingetauscht werden, gesellen sich Andrea Neis und Stefan Ziemerle hinzu. Das Paar aus Zweibrücken spielt heute mal nicht mit, sondern möchte nur Spiele zurück bringen und neu ausleihen. Über mehr als 1300 Spiele verfügt der 1999 gegründete Verein, dem aktuell 119 Mitglieder angehören. Wie oft sie spielen? "Zu selten", grinst Ziemerle, "alle 14 Tage Minimum". Dann aber auch mal ganze Sonntage lang. Seit etwa zwölf Jahren widmen sie sich diesem Hobby, das sie sogar im Urlaub beschäftigt, wenn sie in der Schweiz eine ebenfalls leidenschaftliche Spielerin besuchen. Oft leiht Andrea Neis, die gelernte Erzieherin ist, Spiele für die Kinder auf der Arbeit aus. Diesmal allerdings nicht, auch wenn sie zu "Operation Kindergarten" greift. Das ist "P12" und alles andere als Kinderkram, wie die Beschreibung beweist. Da ist von Feindseligkeiten die Rede, die "jeden Moment losbrechen" können: "Wer wird sich durchsetzen im ultimativen Kampf zwischen Licht und Finsternis, zwischen Ordnung und Chaos, zwischen Desinfektionsmittel und spitzen Gegenständen?"

Wesentlich gesitteter ging es da auf den "Cacao"-Plantagen zu: Joachim Müller und seine Freundin Nina Zahn aus Dudweiler machten mit 13 und 12 Turnierpunkten das Rennen. Der Informatiker und die Chemikerin, beide Mitte 20, werden im April ins südhessische Lautertal fahren, wo das große Finale steigt. Im Ottweiler Rathaus wurde nach dem "offiziellen" Teil noch munter weiter gespielt bis weit in die Morgenstunden.

Die Lagune-Spieler bereiteten sich in Ottweiler auf die Deutschen Meisterschaften vor. (v.l.): Ralf Seifert, Franziska Kiefer, Nina Zahn, Joachim Müller, Inge Rudolf und Alexander Zima. Foto: Andreas Engel

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