Zuschuss für die neue Halle

Wellesweiler · Knapp vier Monate hat der Bau der neuen Halle auf dem Gelände der Haseler Mühle zwischen Wellesweiler und Bexbach gedauert. Jetzt konnte der Betrieb, der Wildkräuter-Saaten herstellt, Richtfest feiern.

 Staatssekretär Roland Krämer (links) überreicht den Scheck vom Ministerium an Geschäftsführerin Monika Steffen-Rettenmaier und Betriebsleiter Jürgen Michel. Foto: Jörg Jacobi

Staatssekretär Roland Krämer (links) überreicht den Scheck vom Ministerium an Geschäftsführerin Monika Steffen-Rettenmaier und Betriebsleiter Jürgen Michel. Foto: Jörg Jacobi

Foto: Jörg Jacobi

Der Integrationsbetrieb Haseler Mühle hat sich der Samen-Produktion von Wildkräutern verschrieben. Diese werden nach dem Bundesnaturschutzgesetz immer dann benötigt, wenn durch Baumaßnahmen oder sonstige Eingriffe in die Natur Flächen mit Wildkräuter-Standorten verloren gehen. Das Gesetz sieht vor, den Verlust zu kompensieren, indem eine andere Fläche mit ähnlichem Bewuchs angelegt wird. Hier kommt die Haseler Mühle ins Spiel. "Wir produzieren das sogenannte Regio-Saatgut für Wieder-Einsaaten", erklärt Betriebsleiter Jürgen Michel.

Beim Richtfest für eine neue Produktionshalle erklärte Michel den Ablauf. Zu den Arbeiten gehören Anzucht, Auspflanzen, Pflege, Ernte der Samen und das Trocknen. Allein für den letzten Schritt, musste die neue Halle her. Auf 375 Quadratmetern soll hier das gewonnene Saatgut gereinigt und für den Vertriebspartner aufbereitet werden. Vor der Halle gibt es einen gleichgroßen überdachten Bereich für die Anlieferung.

"Unser Integrationsbetrieb beschäftigt derzeit 14 Mitarbeiter, sechs davon mit Handicap", so Michel. Dort werden Samen von bis zu 100 verschiedenen Pflanzensorten verarbeitet. Dabei stehe der Betrieb noch am Anfang. Neben der Saatgut-Produktion, die nach Michels Angaben den weitaus größten Anteil am Wirken des Betriebes hat, betreut die Haseler Mühle auch eingestellte Pferde und ist derzeit dabei, eine Imkerei aufzubauen. 23 Völker sind es aktuell. "Im nächsten Jahr planen wir mit 100", so Michel.

Beim Richtfest konnte der Betriebsleiter neben Umwelt-Staatssekretär Roland Krämer seine Belegschaft, Mitglieder des Verwaltungsrates und zahlreiche Vertreter verschiedener Institutionen begrüßen. Krämer nutzte die Gelegenheit, seinen Leuten zu danken. Sein Betrieb verfolge zweierlei Ziele. Das erste sei die Integration von Menschen mit Handicap in den Arbeitsmarkt. Für das Konzept ist der Betrieb in diesem Jahr mit dem Rudolf-Freundenberg-Preis ausgezeichnet worden. Der zweite Aspekt sei die Landwirtschaft, gekoppelt an den Naturschutzgedanken. Die neue Halle, so Michel, sei ein Symbol für die Weiterentwicklung des Betriebes.

Gezielte Förderung

Staatssekretär Roland Krämer ist laut Jürgen Michel ein Förderer der Haseler Mühle. Krämer betonte, dass das Umweltministerium ganz gezielt landwirtschaftliche Betriebe fördere, von denen "wir annehmen können, dass sie sich am Markt behaupten".

Im Gepäck hatte Krämer einen Zuwendungsbescheid über mehr als 51 400 Euro. "Wir sind der Überzeugung, dass sich ihr Betrieb aus eigener Kraft halten wird." Mit der Produktion des Saatgutes für Wildkräuter stoße die Haseler Mühle in eine Marktlücke. "Sie produzieren, was der Markt braucht", so Krämer. Deshalb investiere das Ministerium hier gerne. Er selbst werde die weitere Entwicklung mit Interesse beobachten. Betriebsleiter Michel versicherte: "Wenn der Innenausbau abgeschlossen ist, soll das neue Gebäude im Sommer in die betrieblichen Abläufe integriert werden."

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