Kolumne Apropos Einen Schritt von den tobenden Hunden entfernt

Einmal noch geht es mit Ernest Shackleton auf Antarktis-Expedition, auch wenn sein Buch zum Ruhen längst quer auf anderen liegt. Denn es ist noch nicht alles erzählt. Miau!

 Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

Foto: Robby Lorenz

Vor einigen Wochen habe ich mich an gleicher Stelle gewundert, dass es bei der Expedition des Forschern Ernest Shackleton um 1914 in die Antarktis einen blinden Passagier gab, und wollte jeden mal selbst im Netz nachsehen lassen, was den Kerl da so angetrieben hatte – nicht weil ich selbst zu bequem war, aber nein, sondern weil ich niemandem der eigenen Fantasie in die Quere kommen wollte. Denn da kann man schon richtig schön wild spekulieren. Ja, und fertig halt, so war’s gedacht.

Aber von wegen, die Geschichte ist ja noch gar nicht zu Ende erzählt. Das habe ich auch erst später gemerkt und dachte mir: Das musst du den Leuten noch schnell erzählen. Denn wer nach Percy Blackborrow, so hieß der Kerl, tatsächlich gegoogelt hat, fand wahrscheinlich das gleiche Foto von ihm wie ich. Es zeigt einen jungen Mann mit einer Katze auf der Schulter. Und wenn Percy eine Katze auf der Schulter stehen hat, dann ist es nicht irgendeine Katze. Das Schiff war ja voller Hunde.

Es ist Misses Chippy. Diesen Namen bekam die Hauskatze von Schiffzimmermann „Chippy“ Harry McNish, bevor sich herausstellte, dass es sich um einen Kater handelt. Und auch jetzt will ich eigentlich gar nicht so viel verraten, sondern wieder jeden selbst machen lassen. Aber eines bleibt und muss raus: Misses Chippy, der immer schön nur knapp einen Schritt außer der Reichweite der vielen, angeketteten und tobenden Hunde auf Deck spazierte, sprang am 13. September 1914 auf hoher See aus einem offenen Bullauge und landete im offenen Meer. Offizier Huberht Hudson aber entging das nicht. Er wendete das Schiff und ließ den Kater wieder an Bord holen.

Huberht Hudson: noch so ein Name, den man sich merken sollte. Folge drei. Und dann ist da noch Schlittenhund Sirius und … Beim nächsten Mal drucke ich einfach gleich die ganze Besatzungsliste hier ab.

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