Quarantäne- und Exotenauffangstation Neunkircher Zoo zeigt Herz für Exoten

Neunkirchen · Jetzt können die Tiere kommen: Am Donnerstag wurde die Quarantäne- und Exotenauffangstation des Neunkircher Zoos eröffnet. Ein „Meilenstein“ für Zoo-Direktor Dr. Norbert Fritsch.

 Minister Jost im Gespräch mit OB Fried, Bürgermeister Aumann in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender der Zoologischer Garten GmbH, Zoodirektor Fritsch und dem stellvertretenden Geschäftsführer Koch.

Minister Jost im Gespräch mit OB Fried, Bürgermeister Aumann in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender der Zoologischer Garten GmbH, Zoodirektor Fritsch und dem stellvertretenden Geschäftsführer Koch.

Feiern war am Donnerstag im Neunkircher Zoo angesagt: Rund zehn Jahre nach der ersten Idee, den Zoo mit einer Quarantänestation und einer Auffangstation für Exoten aufzuwerten, ist die rund 300 Quadratmeter große Anlage fertig. Angrenzend an das Zoo-Areal steht jetzt eine „Villa auf dem grünen Hügel“ (O-Ton des Zoo-Direktors), die den beiden Stationen und einer Praxis für den Zoo-Tierarzt (siehe info) Platz bietet. Das Gebäude ist über eine eigene Zufahrt zu erreichbar, so dass es keinerlei Berührung mit den anderen Zoo-Tieren geben wird.

Durch die Quarantäne-Station  kann sich der Neunkircher Zoo jetzt problemlos an internationalen Zuchtprogrammen beteiligen, was laut Norbert Frisch eine weitere Aufwertung bedeutet. In der Quarantäne-Stadtion gibt es Unterbringungsmöglichkeiten für diverse Tierarten sowie ein Futter- und Heulager. Die Exoten-Auffangstation verfügt über einen Bereich für Kleinsäuger und Vögel, einen Terrarienraum und eine Futterküche.  Da die Haltung exotischer Tiere in Privathaushalten zugenommen hat, gibt es immer mehr Fälle, in denen Tiere den Haltern aus artenschutz- oder tierschutzrechtlichen Gründen weggenommen werden müssen. Ihnen soll die Neunkircher Einrichtung eine (vorübergehende) Heimstatt mit der richtigen Betreuung bieten. Die ersten Bewohner werden nach Einschätzung der Fachleute nicht lange auf sich warten lassen.

876 000 Euro hat  die Anlage gekostet. Das saarländische Ministerium für Umwelt- und Verbraucher  mit seinem Chef Reinhold Jost  beteiligte sich mit 500 000 Euro, 200 000 Euro kamen von der Stadt Neunkirchen mit dem bekennenden Zoo-Freund Jürgen Fried an der Spitze, den Rest finanziert die Zoo GmbH über ein Sanierungsdarlehen.

Der Minister betonte, das im Saarland mit Auffangstationen für Nutztiere, Wildtiere, Vögel, Schwäne und jetzt auch für Exoten das  deutschlandweit dichteste Netzt an Hilfen für Tiere in Notsituationen geschaffen worden sei. Angesichts der aktuellen Diskussion um das betäubungslose Kastrieren von Ferkeln nutzte Jost  in Neunkirchen die Gelegenheit, seine Position zu verdeutlichen: Auch er wolle dieses Vorgehen beenden, halte eine Lokal-Anästhesie für eine vertretbare Lösung. Und auch zu den Pavianen im Neunkircher Tiergarten, deren Haltungsbedingungen in den vergangenen Monaten kritisiert worden waren, bezog Jost als „oberster Tierschützer“ im Saarland Stellung. Zurzeit erstelle die oberste Tierschutzbehörde ein Gutachten, auf dessen Basis eine „gute Lösung“ erarbeitet werden solle. Laut Norbert Fritsch sei  man  auch bemüht,  Tiere  aus der Pavian-Gruppe an andere Zoos zu vermitteln.

OB Jürgen Fried und Bürgermeister Jörg Aumann als Aufsichtsratsvorsitzender der Neunkircher Zoologischer Garten GmbH unterstrichen den Wert, den der Zoo für die zweitgrößte Stadt des Saarlandes hat.  Eine repräsentative Umfrage unter Zoo-Besuchern  belege, dass 90 Prozent der Gäste den Zoo mit sehr guten oder guten Noten bewerten würden. Mit der neuen Doppel-Station auf dem Gelände dürften  noch ein paar Plus-Punkte dazu kommen.

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