Neues aus dem Zoo Neunkirchen Ein Koffer voller Wissen über die Nutztiere

Neunkirchen · Der Neunkircher Zoo gehört zu insgesamt 50 Tierparks, die jetzt eine ganz besondere Infokiste zur Verfügung haben.

 Auf Initiative von Zoopädagogin Kathrin Kronauer ist jetzt der Nutztierkoffer im Zoo angekommen. Die Thüringer Waldziegen finden es spannend.

Auf Initiative von Zoopädagogin Kathrin Kronauer ist jetzt der Nutztierkoffer im Zoo angekommen. Die Thüringer Waldziegen finden es spannend.

Foto: Zoo Neunkirchen/Marieke Groß

Große Bildkarten mit Abbildungen von Ziege und Schaf sind drin, Mini-Figürchen, die Kuh und Huhn zeigen, Memory-Karten und jede Menge Wurst und Co. – letzteres natürlich aus Holz. Dazu enthält der VdZ-Nutztierkoffer jede Menge Infos: Rund um die Nutztierrassen aber auch zum CO2-Fußabdruck. Der VdZ, der Verband der Zoologischen Gärten, hat den Koffer entwickelt und diese Woche insgesamt 50 Zoos und Tierparks zur Verfügung gestellt. Auch der Neunkircher Zoo hat einen bekommen.

Artenvielfalt im Blick

Dazu musste man sich im Vorfeld beim VdZ melden, mitteilen, dass Interesse besteht. Zoopädagogin Kathrin Kronauer hat dies getan – und hier ist er nun. „Mit den Deutschen Reichshühnern und den Thüringer Waldziegen haben wir hier im Zoo ja auch bedrohte Haustierrassen. Da passt das“, sagt die Marketing-Frau des Zoos, Marieke Groß auf SZ-Nachfrage. Die Landwirtschaft, so sagt es auch die stellvertretende VdZ-Geschäftsführerin und Projektinitiatorin, Dr. Julia Kögler, sei notgedrungenermaßen an Leistung orientiert. „Da haben viele alte Nutztierrassen leider inzwischen einen geringen Stellenwert.“ Groß versteht diese Einstellung der Landwirte. „Dagegen haben die Zoos eher die Artenvielfalt im Blick.“

Teil des Kulturerbes

Der Nutztierkoffer soll die Zoopädagogen dabei unterstützen, den interessierten Gästen noch umfassender zu vermitteln, welche Merkmale und Vorteile einheimische Nutztiere haben und warum sich die Mitglieder des Verbandes dafür einsetzen, dass bedrohte Rassen wie das Deutsche Schwarzbunte Niederungsrind, das Rauwollige Pommersche Landschaf oder eben auch die Deutschen Reichshühner und die Thüringer Waldziege nicht aussterben. „Als Teil der biologischen Vielfalt und unseres Kulturerbes sind sie außerst schützenswerkt“, sagt Kögler.

Ein Jahr lang konzipiert

Aus diesem Grunde haben der VdZ und der Landschaftstierpark Arche Warder bereits 2020 ein gemeinsames Projekt ins Leben gerufen, das die Stärkung des Beitrages von Zoos zum Erhalt bedrohter Nutztierrassen zum Ziel hat. Das dreijährige Projekt werde durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft finanziert. Der Nutztierkoffer sei vom VdZ gemeinsam mit der Arche Warder und dem Verband deutschsprachiger Zoopädagogen ein Jahr lang konzipiert worden. Kosten für Entwicklung, Produktion und Versand der 50 Koffer lagen, so heißt es, bei rund 35 000 Euro. Aktuell, so der Verband, halten die 56 deutschen VdZ-Mitglieder über 1300 Individuen aus 81 einheimischen Nutztierrassen.

Bei Führungen einbauen

Wie Marieke Groß mitteilt, wird man den Koffer im Bereich der Zoopädagogik einsetzen. Die beiden Zoopädagoginnen Katharina Kronauer und Ina Steinert werden den Koffer bei Führungen vor allem von Schulklassen einbauen, könnte sich Groß vorstellen.

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