Zeugnisse lassen Prüfungsstress vergessen

Neunkirchen · Die letzten Prüfungen sind geschafft. Für die Schüler am Kaufmännischen Berufsbildungszentrum war es in diesem Jahr besonders hart. Nur etwas mehr als die Hälfte hat bestanden. Deren Erleichterung ist groß.

 Die Absolventen des KBBZ Neunkirchen haben ihr Fachabitur Wirtschaft in der Tasche. Foto: Thomas Seeber

Die Absolventen des KBBZ Neunkirchen haben ihr Fachabitur Wirtschaft in der Tasche. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Es habe "wie ein Blitz eingeschlagen", beschreibt der 20-jährige Carmelo seine spontane Entscheidung für eine Ausbildung zum Industriekaufmann. Nun hat er die Prüfungen endlich hinter sich. Carmelo ist einer von 66 Schülern, die in diesem Jahr an der Fachoberschule des Kaufmännischen Berufsbildungszentrum ihr Fachabitur im Bereich Wirtschaft erworben haben. Nach zwei vorbereitenden Jahren sind sie nun qualifiziert, um an Fachhochschulen studieren oder sich um einen Ausbildungsplatz bemühen zu können.

Ursprünglich 116 Schüler zu den Prüfungen im Mai angemeldet, lediglich 90 traten an. 24 Schüler hätten die Prüfung nicht bestanden, bedauert Schulleiter Heiko Staub. "Viele kommen aus einem schwierigen sozialen Umfeld und müssen nach der Schule noch bis spät abends arbeiten", sagt Staub. Deshalb sei es für einige Schüler schwierig, die Abschlussprüfungen für die Fachhochschulreife im ersten Anlauf zu bestehen. Zwei Versuche sind insgesamt erlaubt. Wer nur eines von fünf schriftlichen Fächern auch nach der mündlichen Zusatzprüfung nicht besteht, muss mit allen Fächern im nächsten Jahr erneut antreten. Geprüft werden die Schüler in Betriebswirtschaftslehre, Rechnungswesen, Deutsch, einer Fremdsprache und Mathematik. "Das ist schon hart", sind sich die 17- bis 22- jährigen Absolventen einig. Die mündliche Zusatzprüfung kann oder muss in den Fächern abgelegt werden, die kein zufriedenstellendes schriftliches Ergebnis hervorbringen.

Die 18-jährige Marie und ihre Freundinnen haben fast alle schon einen Ausbildungsplatz. So gut vorbereitet starten die wenigsten. Denn die berufliche Zukunft muss früh geplant werden: Wer jetzt im August eine Ausbildungsstelle antreten möchte, muss sich bereits im Oktober 2014 beworben haben. "Es ist schwer, sich so früh festzulegen", findet Marie. Festgelegt haben sich diejenigen, die bereits einen Vertrag in der Tasche haben, fast alle auf eine Ausbildung zum Bankkaufmann oder zur Industriekauffrau. "Das sind die beliebtesten Ausbildungsberufe wegen attraktiver Gehälter und guter Aufstiegschancen", sagt Staub.

Stanislaw Schwarz ist mit einem Notendurchschnitt von 1,5 der beste Absolvent in seinem Jahrgang. Das Pflichtpraktikum in der elften Klasse habe ihm bei seiner Berufswahl sehr geholfen. Ab Oktober studiert er Informatik an der Fachhochschule Trier . Bis dahin heißt es: Erst einmal durchschnaufen.

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