Zeltkirche schlägt am Eisweiher auf

Neunkirchen · Zum Jubiläum will sich die Evangelische Stadtmission Neunkirchen den Bürgern zeigen. Zusätzlich zum Festakt am Sonntag gibt es die ganze Woche über ein Programm auf dem Festplatz am Eisweiher.

 Helfer beim Zeltaufbau am Freitag. Foto: Willi Hiegel

Helfer beim Zeltaufbau am Freitag. Foto: Willi Hiegel

Foto: Willi Hiegel

125 Jahre - so lange ist es her, dass in Neunkirchen offiziell die Evangelische Stadtmission gegründet wurde. Und das - so sind sich Mitglieder und Freunde der Gemeinschaft einig - ist ein Grund zum Feiern. Beim Redaktionsgespräch haben Gemeinschaftspfarrer Jürgen Schramm und Konrad Domann, Gemeindemitglied und Leiter der Arbeitsgruppe Presse und Werbung, von den Plänen für die Feier erzählt.

Erklärtes Ziel war es bei der Planung, sich nicht in die eigenen Räume in der Röntgenstraße zurückzuziehen, sondern vielmehr, sich der Öffentlichkeit zu zeigen und diese dann auch einzuladen. Also hat man kurzerhand von der deutschen Zeltmission eine 400 Plätze bietende Zeltkirche organisiert, die vom 13. bis 20. Juli auf dem Festgelände am Neunkircher Eisweiher Interessierten offen steht. Neben den offiziellen Feierlichkeiten am Sonntag gibt es die ganze Woche über ein öffentliches und kostenloses Programm mit Vorträgen (täglich ab 19.30 Uhr) und Unterhaltung (siehe "Auf einen Blick") - die Zelttage.

"125 Jahre sind in erster Linie ein Grund zu danken - das ist nicht selbstverständlich", sagte Jürgen Schramm. Der 44-jährige Theologe aus Schwaben ist seit neun Jahren angestellter Gemeinschaftspfarrer für die Stadtmissionen in Ottweiler und Neunkirchen und lebt mit seiner Frau und vier Kindern in Neunkirchen .

Die Glaubensgemeinschaft versteht sich selbst als evangelisch. "Die reformatorischen Schriften", so Schramm, "sind für uns wegweisend." Man habe keine eigene Lehre - verstehe sich deshalb als Glaubensgemeinschaft und nicht als Kirche - und viele Mitglieder oder Freunde der Gemeinschaft sind, wie auch Konrad Domann, weiter Mitglieder in einer der beiden großen Amtskirchen. "Zu uns kann jeder kommen, dem es gut tut", bekräftigt Gemeinschaftspfarrer Schramm die Offenheit der Gemeinschaft. Über 40 Mitglieder und etwa 100 Freunde , die regelmäßig an Veranstaltungen teilnehmen, gibt es bei der Evangelischen Stadtmission derzeit. Sie alle eint das Leben im Glauben an Jesus Christus, wie es Schramm umreißt. "Das Besondere ist, dass es bei uns sehr persönlich zugeht. Man kennt sich und hilft sich."

Zentral im Programm der Mission ist ein wöchentlicher Gottesdienst. "Dazu gibt es unter der Woche dem Alter angemessene, so genannte Kreise", erklärt Schramm. Das können Bibelabende aber auch Angebote für Kinder und Jugendliche sein. Jeder, der sich engagiert, tut das ehrenamtlich. Das gilt auch für die christliche Buchhandlung, welche die Mission in Neunkirchen betreibt.

Ein gutes Miteinander mit der evangelischen Amtskirche ist der Gemeinschaft wichtig. Dass dies funktioniert, zeigt die Kooperation. "Auf Wunsch der Familien nehme ich zum Beispiel Trauungen oder Beerdigungen vor", so Schramm. Die Erlaubnis des zuständigen Pfarramtes zu bekommen, sei dabei meist reine Formsache.

Bei den Zelttagen auf dem Eisweiher gehe es nicht darum, neue Mitglieder zu werben. Vielmehr wolle man mit den Menschen ins Gespräch kommen und - bei Bedarf - auch Hilfestellung anbieten. Der Wunsch ist, auch künftig in Gemeinschaft für die Menschen da zu sein.

stadtmission-neunkirchen.de

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HintergrundDie Geschichte der Evangelischen Stadtmission Neunkirchen reicht bis ins Jahr 1889 , als zweimal pro Woche der Prediger Georg Will aus Zweibrücken kam, um in Privathäusern und Gaststätten zu predigen und Bibelgespräche zu halten. Schon 1893 wurde der heutige Sitz in der Röntgenstraße 34 gekauft. Die Evangelische Stadtmission ist Teil des Chrischona Gemeinschaftswerkes, dem deutschen Zweig des Verbandes Pilgermission St. Chrischona bei Basel. Diese arbeitet als freies Werk innerhalb der Evangelischen Kirche und darüber hinaus. red

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Auf einen BlickDas Programm der Evangelischen Stadtmission für die Zelttage auf dem Eisweiher: Sonntag, 13. Juli: 10.30 Uhr Festgottesdienst, 12 Uhr Mittagessen, 14 Uhr Festveranstaltung; Montag, 14. Juli: 19.30 Uhr Vortrag "Heiliger Schein - Von Christen enttäuscht!"; Dienstag, 15. Juli: 19.30 Uhr Vortrag "Hat Gott Humor?"; Mittwoch, 16. Juli: Vortrag "Warum lässt Gott das zu?"; Donnerstag, 17. Juli: 16.30 Uhr Kinderprogramm "Da staunst du", 19.30 Uhr Vortrag "Menschen sind wie Diamanten, man muss sie mit Fassung tragen"; Freitag, 18. Juli: 16.30 Uhr Kinderprogramm "Da staunst du", 19.30 Uhr Vortrag "Das verzeih' ich dir nie!"; Samstag, 19. Juli: 15 Uhr Familiennachmittag, 19.30 Uhr Live-Konzert mit "We will"; Sonntag, 20. Juli: 10 Uhr Abschlussgottesdienst, 15 Uhr Action-Programm für Kinder ab 13 Jahren, 19.30 Uhr Event-Abend "Erkannt sein!". Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. red

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