Ausstellung mit Werken von Willi A. Kurz Zeit für sein malerisches Schaffen

Neunkirchen · Verkehrsverein zeigt Werke des Neunkircher Künstlers Willi A. Kurz im KULT. Vernissage ist am 25. August.

 Künstlerkreis-Vorsitzende Annelie Scherschel-Freudenberger und Thomas Rammo vom Neunkircher Verkehrsverein präsentieren Bilder und das Plakat zur Ausstellung des Neunkircher Künstlers Willi A. Kurz.

Künstlerkreis-Vorsitzende Annelie Scherschel-Freudenberger und Thomas Rammo vom Neunkircher Verkehrsverein präsentieren Bilder und das Plakat zur Ausstellung des Neunkircher Künstlers Willi A. Kurz.

Foto: Jörg Jacobi/Jörg Jacobi

Willi wer? Es ist zugegebenermaßen wenig schmeichelhaft, allerdings auch nicht besonders verwunderlich, wenn man den Neunkircher Künstler Willi A. Kurz nicht kennt. Der 80-Jährige lebt und arbeitet fernab jeglicher öffentlichen Aufmerksamkeit in der Hermannstraße. „Es war längst überfällig, sein Gesamtwerk zu zeigen“, stellte Annelie Scherschel-Freudenberger beim Pressetermin des Verkehrsvereins Neunkirchen fest. Nach der Ferdinand-Selgrad-Ausstellung vor drei Jahren (wir berichteten) wolle man nun erneut einem Neunkircher Künstler eine Plattform bieten. „Wir sind nicht nur für Halli-Galli zuständig á la Weinlounge und Weihnachtsmarkt“, fügte Vorsitzender Thomas Rammo hinzu, „sondern sogar per Satzung dazu angehalten, Bürgern und Gästen dieser Stadt Anregungen und Begegnungsmöglichkeiten auf kulturellem Gebiet zu ermöglichen.“

Dazu besteht ab Ende August im KULT, dem ehemaligen Bürgerhaus, reichlich Gelegenheit. Im Hüttenstadt-Museum präsentiert der Verkehrsverein Neunkirchen in einer als Retrospektive angelegten Ausstellung das Werk des gebürtigen Schiffweilers. Willi A. Kurz, geboren 1936, gestaltete ab den 1960er Jahren Fenster in Bleiglas- oder Betonglastechnik für zahlreiche Kirchen und Einsegnungshallen, aber auch private und öffentliche Gebäude wie Schulen, Kinderheime und Banken. Gelernt hatte Kurz das Handwerk von der Pike auf: Seine Glasmacherlehre in Saarbrücken krönte ein Leistungswettbewerb, den er als Landesbester für sich entschied. Später folgte ein Studium an der Staatlichen Schule für Kunst und Handwerk, wo er unter anderem von Boris Kleint unterrichtet wurde.

Wandgestaltungen ergänzen das vielseitige Werk von Kurz im sakralen und profanen Bereich. Auch in Neunkirchen begegnet man zahlreichen Spuren des Künstlers. Am bekanntesten dürfte die Partnerschaftsskulptur am Mantes-la-Ville-Platz sein, dicht gefolgt von den Glasfenstern und der Wandgestaltung in der Aussegnungshalle auf dem Zentralfriedhof Furpach und den Fenstern der Kirche im Vincenzhaus. Fast gänzlich unbekannt ist dagegen bisher sein malerisches Schaffen, dass im KULT zum ersten Mal umfangreich gezeigt werden wird. Um welche Art von Arbeiten es sich dabei handelt, wollte Annelie Scherschel-Freudenberger nicht verraten. Nur so viel: „Kunsthistoriker, denen ich Fotos gezeigt habe, meinten: Huh, das hätten wir jetzt aber nicht gedacht.“ Letztlich spiegelt sich diese Dualität – hier die Auftragsarbeiten, die größtenteils im öffentlichen Raum präsent sind, dort das bisher gänzlich private Spätwerk – im Titel der Ausstellung wider: „Polarität“.

Seinen Lebensunterhalt verdiente Kurz übrigens von 1979 bis 1996 im Schuldienst, überwiegend in Quierschied, aber auch für kurze Zeit an der Realschule Neunkirchen. Fast druckfertig ist der von Annelie Scherschel-Freudenberger erstellte Katalog zur Ausstellung, für den die Vorsitzende des Künstlerkreises Neunkirchen 52 der von Kurz ausgestatteten Bauten besuchte und fotografierte. Finanziell möglich werden Ausstellung und Katalog dank der Sponsoren Bank 1 Saar, Sparkasse und Linnebacher. Ab Oktober folgt dann eine zweite Ausstellung mit Werken von Willi A. Kurz in der Volksbank Neunkirchen, in deren Schalterhalle er die Wandgestaltung in Bleiglas ausgeführt hat.

Die Ausstellung „Willi Kurz - Polarität“ ist vom 25. August bis 8. September und vom 22. Oktober bis 7. Januar im Hüttenstadt-Museum im KULT, Marienstraße, zu sehen. Die Öffnungszeiten sind mittwochs bis freitags von 10 bis 18 Uhr sowie samstags von 10 bis 17 Uhr. An Sonn- und Feiertagen ist ein Besuch von 14 bis 18 Uhr möglich. Eröffnet wird die Ausstellung am Freitag, 25. August, um 19 Uhr in Anwesenheit von Minister Ulrich Commerçon.

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