Arbeitsmarkt Zahl der Arbeitslosen weiter gesunken

Kreis Neunkirchen · Im Juni waren im Kreis Neunkirchen laut Arbeitsagentur 4770 Menschen ohne Arbeit gemeldet.

Gut aufgestellt präsentiert sich zurzeit der Arbeitsmarkt im Landkreis Neunkirchen: Im Juni hat sich die Zahl der Arbeitslosen weiter verringert. Es waren 4770 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 19 weniger als im Mai und 616 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote lag bei 6,6 Prozent und damit um 1,0 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahr. Die Zahl aller Arbeitsuchenden ist um 113 auf 9118 gesunken. Zu den Arbeitsuchenden gehören neben Arbeitslosen unter anderem auch Personen, die kurzzeitig erkrankt sind, Personen, die mehr als geringfügig beschäftigt sind und vom Jobcenter einen Aufstockungsbetrag zum Lohn erhalten sowie Beschäftigte oder Selbstständige, die eine andere Arbeitsstelle suchen.

„Dass die Chancen auf dem heimischen Arbeitsmarkt gut sind, zeigen die stabilen Stellenmeldungen der Betriebe und die bereits seit zwei Jahren rückläufigen Juni-Arbeitslosenzahlen“, betont Jürgen Haßdenteufel, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Saarland. „Einbezogen sind nicht nur die Kundinnen und Kunden der Agentur für Arbeit, die meist nur kurzzeitig arbeitslos, damit nah am Arbeitsmarkt und schnell wieder zu vermitteln sind. Auch langzeitarbeitslose Menschen können von der positiven Entwicklung profitieren“, so Haßdenteufel.

Bei der Agentur für Arbeit ist die Zahl der Arbeitslosen im Juni um 18 auf 1370 gesunken, das waren fast elf Prozent weniger als vor einem Jahr. Bei den bei der Arbeitsagentur gemeldeten Jüngeren unter 25 Jahren bewegte sich die Arbeitslosigkeit mit 173 um 12,3 Prozent über dem Vormonats- und 12,6 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Die Zahl der Arbeitslosen in der Altersgruppe 50plus lag bei 645. Sie hat sich gegenüber dem Vormonat um zwei erhöht und gegenüber dem Vorjahr um 20 verringert.

Beim Jobcenter im Landkreis Neunkirchen hat sich die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat nicht verändert. Sie lag aktuell bei 3400 und damit um 450 unter dem Vorjahreswert.

Weniger als die Hälfte der beim Jobcenter registrierten Arbeitslosen ist gleichzeitig auch langzeitarbeitslos, also bereits ein Jahr und länger registriert. Mit 1451 Langzeitarbeitslosen beträgt ihr Anteil an allen Arbeitslosen 42,7 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein deutlicher Rückgang (minus 17,2 Prozent).

Haßdenteufel lenkt den Blick auch auf die sogenannte Unterbeschäftigung. Sie lag im Landkreis Neunkirchen im Juni mit 6997 Personen um 9,1 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Der Anteil der Arbeitslosen an der Unterbeschäftigung betrug 68,2 Prozent, was bedeutet, dass der Arbeitsmarkt durch Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik um fast ein Drittel entlastet wurde.

In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus sind. Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet, weil sie für Menschen stehen, denen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt. Es wird unterstellt, dass ohne den Einsatz dieser Maßnahmen beziehungsweise ohne die Zuweisung zu einem Sonderstatus die Arbeitslosigkeit entsprechend höher ausfallen würde. Mit dem Konzept der Unterbeschäftigung werden Defizite an regulärer Beschäftigung umfassender erfasst und realwirtschaftlich bedingte Einflüsse auf den Arbeitsmarkt besser erkannt. Zudem können die direkten Auswirkungen der Arbeitsmarktpolitik auf die Arbeitslosenzahlen nachvollzogen werden.

Im Juni haben die Unternehmen der Region rund 270 Stellen zur Besetzung gemeldet, vier mehr als im Mai. Seit Jahresbeginn wurden über 1560 Stellenangebote gemeldet. Der Stellenbestand blieb mit 1155 Jobangeboten sehr hoch (plus 34,8 Prozent zum Vorjahr) und zeugt davon, dass viele Betriebe Probleme haben, ihren Bedarf an Fachkräften zeitnah zu decken. Die überwiegende Zahl der Jobangebote war in der Zeitarbeit, im Gesundheits- und Sozialwesen, im Baugewerbe, im Handel und im Verarbeitenden Gewerbe gemeldet.

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