Kinder Wovon das Wildschwein Bauchweh kriegt

Furpach · An diesem Wochenende sind wieder viele Helfer unterwegs um bei Picobello Müll anderer aufzusammeln. Auch die Kinder der Kita Furpach.

 Gut ausgerüstet mit Müllsäcken und gelben Handschuhen nehmen Kinder der Kita Furpach an der Picobello-Aktion teil.

Gut ausgerüstet mit Müllsäcken und gelben Handschuhen nehmen Kinder der Kita Furpach an der Picobello-Aktion teil.

Foto: Jörg Jacobi

Da gibt es gar keine Diskussion: „Das haben wir so geplant, dann wird das auch durchgezogen“, sagt Erzieherin Natascha Schwarz. Klarer Fall, auch für die 13 fleißigen Müllsammler der städtischen Kita in Furpach, die sich mit Regenjacken, Mützen und Schal gegen das lausige Wetter gewappnet haben. Also schnell noch die gelben Handschuhe übergezogen und schon kann es losgehen. Picobello soll es wieder aussehen, rund um den Kindergarten, wie eigentlich überall im Land, wo Tausende sich aufmachen, um den Müll anderer einzusammeln. „Ich finde das gar nicht schön, dass die Leute den Müll einfach wegwerfen“, sagt die fünfjährige Mia und macht sich mit ihren gleichaltrigen Freundinnen Melissa und Leonie sofort an die Arbeit. Lange nach Müll suchen müssen die beiden nicht. Schon landen Bonbonpapier, Plastikabfall, ein Stück Styropor und ein altes Taschentuch im blauen Müllsack.

„Scherben, Pflaster, Zigarettenkippen, Hundehäufchen und Spritzen lasst ihr bitte liegen“, gibt Natascha Schwarz ihnen noch mit auf den Weg. Spritzen? „Es ist zwar schon einige Jahr her, aber wir haben auch schon Spritzen gefunden“, erinnert sie sich. Besonders ärgerlich sei es, dass das Gelände der Kita an den Wochenenden Treffpunkt von Jugendlichen sei, die es in Sachen Müllentsorgung nicht so genau nehmen. „Es kam auch schon vor, dass Scherben im Sandkasten vergraben waren“, sagt Schwarz.

Umso wichtiger, dass die Kinder  frühzeitig Verantwortungsbewusstsein für ihre Umwelt bekommen. Auch deshalb sei man jedes Jahr mit den Vorschulkindern bei Picobello dabei. Aber denen muss ohnehin niemand mehr was erklären. „Wir werfen unseren Müll immer in den Mülleimer“, sagt Thore (5), und erklärt noch gleich, weshalb das so wichtig ist. „Wenn man Müll in den Wald wirft und die Wildschweine den essen, bekommen sie Bauchschmerzen“, sagt er.

Von dem Müll, den die Kinder auf dem Marktplatz in Furpach einsammeln, bekämen die Wildschweine das ganz sicher auch. Jede Menge Plastikflaschen, Blechrohre, Folien, Eislöffelchen, Feuerwerkskörper, Kronkorken, sogar eine alte Socke und eine Zahnbürste finden die Kinder zu ihrer großen Verwunderung. Und dann ist da noch die Bierflasche, die dummerweise in einer Dornenhecke liegt. „Jetzt bräuchten wir eine Riesenrausziehzange oder einen Rechen“, wird schnell ein Lösungsansatz gefunden. Bis schließlich ein beherzter Griff zum gewünschten Resultat führt. Die olle Bierflasche hat die längste Zeit auf dem schönen Marktplatz gelegen.

Nach etwa einer Stunde sind die Müllsäcke gut gefüllt, und die Kinder dürfen zurecht stolz auf sich sein. Sie haben mit ihrem Einsatz einen Teil dazu beigetragen, dass die Umwelt wieder schöner ist. Diejenigen, deren Müll sie weggeräumt haben, dürfen sich dafür umso mehr schämen. Und wer so fleißig ist, wird auch belohnt. Für alle gibt es Brezeln und Apfelschorle.

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