Fantasie- und Rollenspiel-Konvent Wo Meerjungfrauen und Batgirls leben

Neunkirchen · Vom 25. bis 27. August gehören die Wassergärten in Reden wieder den Fantasten. Der Plan steht, wie Organisator Benjamin Kiehn der SZ zeigte.

 In einem großen Wasserbecken kann man dieses Jahr hübschen Meerjungfrauen beim Schwimmen zusehen. Foto: Dominik Huppert

In einem großen Wasserbecken kann man dieses Jahr hübschen Meerjungfrauen beim Schwimmen zusehen. Foto: Dominik Huppert

Foto: Dominik Huppert

Es gibt einen Ort auf dieser Welt, an dem Einhörner friedlich grasen, Zombies in Blut verschmierten Klamotten lagern, Astronauten den Flug zum Mond simulieren und Meerjungfrauen lustig plätschern. Und das alles vor den Augen kunterbunt kostümierter Superhelden, Manga-Mädchen und Samurai-Krieger. Der Ort heißt Fark. Und hat nur einen Fehler: es gibt ihn nur einmal alle zwei Jahre und das auch nur für drei Tage. Vom 25. bis 27. August ist es wieder so weit: Dann findet zum vierten Mal überhaupt und zum dritten Mal auf dem Gelände des ehemaligen Bergwerks Reden der Fantasie- und Rollenspiel-Konvent statt. Die 50 Aktiven des ausrichtenden Vereins Fit4Charity sind schon lange am planen, bauen und organisieren. Benjamin Kiehn, zusammen mit Dirk Boudier Kopf des Vereins, hat den Plan gemacht - und mitgebracht zum Redaktionsbesuch. Einiges hat sich verändert im Vergleich zur Fark von vor zwei Jahren. Fazit aber vorweg: Man ist größer geworden. Zum einen, was die Ausnutzung der Fläche angelangt, zum anderen in Bezug auf das Angebot. Kiehn erinnert sich: 2009 fing alles an, vor 100 Leuten als geschlossene Veranstaltung mit Mittelalter-Markt im Mini-Zelt. Inzwischen findet die Fark im Wechsel mit dem Mittelaltermarkt in Illingen statt - zwischen 10 000 und 20 000 Besucher sind seit dem Umzug nach Reden normal. "Wie mein Chef so schön gesagt hat: Aus der kleinen hässlichen Schwester ist die Braut geworden, mit der jeder tanzen will", freut sich Kiehn. Die gesammelten Spenden gehen pro Veranstaltung längst in die Zigtausende. So ist es auch nicht verwunderlich, dass dem Vorstand des Vereins mittlerweile noch ganz ungewöhnliche Aufgaben zufallen. "Wir betreuen dieses Jahr 24 Studenten der HTW aus dem Bereich Tourismus- und Eventmanagement", erzählt Kiehn der SZ. Die hören von ihm wie organisiert man, wie setzt man um. "Auch Masterarbeiten zum Thema lese ich immer mal wieder." Lernen von den Profis also. Denn das, was Kiehn und Boudier hier mit ihrem Verein auf die Beine gestellt haben, das ist längst zum größten Event seiner Art in Deutschland geworden. Mit Anmelde-Tools und Datenbanken hat das Profi-Niveau. "Und alles kostenlos", erinnert Kiehn. Denn Eintritt wird keiner verlangt. Wer durch eines der vier Eingangsportale schreitet, der kann im Laufe seines Aufenthaltes nach Belieben die Spendenbüchsen bedienen. Dass das funktioniert, zeigen beispielsweise die eingenommenen 38 615 Euro aus 2015 - im Jahr zuvor waren es 21 000 Euro. Alles zu Gunsten von Kinderhilfsdiensten.

270 Teilnehmer sind schon gemeldet - das bedeutet eigentlich: Alles dicht. "Aber für kleine originelle Stände findet sich sicher noch was." Beim Angebot an Essen und Getränken hat man auf Grund von kurzzeitigen Engpässen bei der Fark in 2015 extrem erweitert. Auch sonst hat sich einiges geändert: Einhörner und Filmautos sind dabei, Wrestler und Meerjungfrauen. Sonst natürlich wie gewohnt: Zombies, Manga-Mädchen, Sternenflotten-Angehörige, Steampunker und und und. Die Stände stehen bereits ab Anfang Alexander-von-Humbold-Straße. Bespielt wird auch die Alm, die Fark zieht sich vor und bis weit hinter Gondwana - vorbei an der Baustelle für die zweite Prowin-Akademie.

 Batgirl Lilly Fortune am Batmobil. Foto: Brian Sachs

Batgirl Lilly Fortune am Batmobil. Foto: Brian Sachs

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Die und mögliche Hotels könnten dafür sorgen, dass es das dritte und letzte Jahr der Fark in Reden ist. Weitergehen wird es aber auf jeden Fall, gerne an der Völklinger Hütte, im Gespräch ist auch der Saarbrücker Bürgerpark mit Congresszentrum, wie Kiehn verrät. Doch das sind Fragen, die sich erst ab September stellen. Aktuell sind zwei Dinge wichtig: Werden den Pferden vom Reitverein Heiligenwald die Einhörner passen und klappt alles mit der Aufnahme des Fark-Songs, der in etwas über einer Woche fertig sein soll: "Highway to Fark".

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